Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Steinbrück

Späten Politiker-Bekenntnissen wohnt nicht
selten der Hang zur Abrechnung inne. Das ist bei Peer Steinbrück ein
wenig anders. Die zwar nicht neue Erkenntnis, seine Kanzlerkandidatur
sei ein Fehler gewesen, stellt immerhin ein bemerkenswertes Maß an
Selbstkritik unter Beweis. Zugleich hält der Buch-Autor selbstbewusst
fest: Auch die SPD hat ihren Anteil am vermurksten Wahlkampf 2013.
Ganz klar: Da ist jemand auch darum bemüht, das eigene Ansehen
aufzupolieren. Doch

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Vorratsdatenspeicherung

Wer telefoniert wann und wo mit wem wie lange?
Diese Daten werden von allen Telefonanbietern erfasst und nach
einiger Zeit gelöscht. Warum sollen die Telefonanbieter nicht
verpflichtet werden, die Daten drei Monate aufzubewahren? Dann
könnten Polizisten nach schweren Straftaten einen richterlichen
Beschluss erwirken und auf die Informationen zurückgreifen. Der
Zugriff auf Daten ist kein Allheilmittel, aber er kann der Polizei im
Einzelfall entscheidend weiterhelfen. Dass Jus

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur EU-Armee

Eine militärische Zusammenarbeit ist in der
Europäischen Union längst zum Alltag geworden. Das ist auch gut so.
Ob sich der Vorschlag des Kommissionspräsidenten in den nächsten 20
Jahren verwirklichen lässt, ist mehr als fraglich. Der Deutsche
Bundestag wird sich kaum die Kompetenz nehmen lassen, über den
Einsatz der Bundeswehr bestimmen zu wollen. Und die Briten und
Franzosen werden sich niemals die Einscheidung über ihre Atomwaffen
nehmen lassen.

Neue Westfälische (Bielefeld): Rücknahmepflicht bei alten Elektrogeräten¶ Gesetz allein reicht nicht¶ VON AMINA VIETH¶

Weg von der Wegwerfgesellschaft und hin zum
bewussten Umgang mit den begrenzten Ressourcen, die Hersteller in die
Pflicht nehmen, den Fokus auch auf die Langlebigkeit der Produkte
richten – das ist der richtige Ansatz. Er reicht jedoch noch lange
nicht aus. Denn nur, wenn auch die Verbraucher sich darüber bewusst
werden, wie wichtig das Recyceln ist, kann die Rücknahmepflicht bei
Elektrogeräten erfolgreich sein. Bisher sorgt der Mangel an Angeboten
zum fachgerechten Entsorgen

Neue Westfälische (Bielefeld): Vorratsdatenspeicherung¶ Unsicherheit über Sicherheit ¶ CARSTEN HEIL¶

Die Debatte um die Vorratsdatenspeicherung wird
von Undurchsichtigkeiten geprägt. Richtig, Sicherheit hat ihren
Preis. Nur, wie hoch soll der sein? Und was bekommen die Deutschen,
wenn die Vorratsdatenspeicherung erlaubt wird? Leben die Menschen in
Deutschland sicherer, wenn sie alle ohne konkreten Anlass
ausgeforscht werden und ihre Kommunikationsdaten auf eine bestimmte
Zeit gespeichert werden dürfen? Es kann sein. Muss aber nicht. Die
Fragen sind eindeutig in der Mehrzahl. Di

Allgemeine Zeitung Mainz: zu Sicherheit am Flughafen / Lückensuche

Absolute Sicherheit vor terroristischen Anschlägen
wird es nie geben. Weder am Flughafen noch am Bahnsteig noch an der
Bushaltestelle oder in der Warteschlange zur Supermarktkasse. Dennoch
ist diese Einsicht kein Freibrief für Fahrlässigkeit und Lücken im
System. Gerade die derzeitige politische Lage erfordert in einem
demokratischen Land den permanenten Dialog über die gewollten Grenzen
zwischen staatlicher Überwachung und persönlicher Freiheit.
Grunds&au

Rheinische Post: Kommentar / Vermeintlicher Partner = Von Birgit Marschall

Die Frage, wie Deutschland mit Saudi-Arabien
umgehen soll, ist seit Jahrzehnten umstritten. Allerdings ist die
Abhängigkeit von saudischem Öl heute dank der Energiewende geringer
als vor Jahrzehnten. Deutschland kann sich gerade auch deshalb eine
kritischere Haltung gegenüber einem Land erlauben, das nachweislich
islamistische Terroristen und Taliban in Afghanistan unterstützt.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel behauptet, auch wegen dieser
gefährlichen Polit

Rheinische Post: Kommentar / Falscher Renten-Anreiz = Von Georg Winters

Egal, wie viel die Rente mit 63 am Ende auch
kosten mag – sie hat auf jeden Fall den falschen Anreiz gesetzt in
einer Zeit, in der längere Lebensarbeitszeiten nahezu unumgänglich
geworden sind. Insofern bleibt sie ein Fehlkonstrukt, das man auch
durch die eine oder andere kosmetische Operation nicht besser macht.
Vor dem Hintergrund ist jede Kritik berechtigt. Man muss sich nicht
mal auf die Seite von Unternehmen schlagen oder wie Peer Steinbrück
mangelnde Investitionen in

Allg. Zeitung Mainz: Zu einer europäischen Armee / Zeichen

Nichts schweißt gründlicher zusammen als ein
gemeinsames Problem. Soll die bestimmt nicht zufällig sowohl von
Verteidigungsministerin von der Leyen als auch von EU-Kommissionschef
Juncker ins Gespräch gebrachte europäische Armee also nicht mehr sein
als eine Anti-Putin-Truppe? Nur auf den ersten Blick. Vor allem am
östlichen Rand von EU und Nato dürfte angesichts der Ukraine-Krise
jedem klar sein, dass man nur gemeinsam eine Zukunft hat. Aber auch
in Deut