Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Auschwitz/Gedenken

Jüngste Umfrageergebnisse und Wahrnehmungen
lassen erahnen, wie schwer es wird, der Sehnsucht nach Verleugnen und
Verdrängen entgegenzuwirken. Denn sie ist offenbar in Deutschland so
stark wie je. 81 Prozent der Befragten sagten in einer Umfrage der
Bertelsmann-Stiftung, sie wollten die Geschichte der Judenverfolgung
"hinter sich lassen". 58 Prozent der Befragten bekannten, sie wollten
einen regelrechten Schlussstrich unter die NS-Verbrechen ziehen.
Ungeachtet einer sieb

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur Situation in der Pflege

Deutschland altert. Diese Einsicht ist zugegeben
alles andere als neu. Umso mehr erstaunt, wie sehr es vielerorts
daran hapert, die Lehren aus dieser Einsicht zu ziehen. Dass zum
Beispiel in Sachsen-Anhalt Pflegefachkräfte nur etwa 1740 Euro im
Monat verdienen, macht den Beruf nicht gerade attraktiv. Genau das
aber muss er werden, wenn überall gelingen soll, was im Zuge des
demografischen Wandels unentbehrlich ist: mehr Menschen für einen
Pflegeberuf zu gewinnen, in dem m&ou

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Baden-Württemberg/CDU/Landtagspräsident

Mit den Frauen ist es bei der CDU so eine Sache.
Sie sind wohlgelitten – aber nur, solange sie den Männern nicht die
schönen Ämter wegschnappen. In der Landespartei hat deren Chef Thomas
Strobl mit Katrin Schütz immerhin eine Generalsekretärin installiert.
Sie wurde gerade erst auf dem Parteitag in Ulm bestätigt.
Vergleichbares gelang Guido Wolf, dem Spitzenkandidaten für die
Landtagswahl, in der Landtagsfraktion jedoch nicht. Er hielt sich
offenkundig aus

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu den Auswirkungen der Wahl in Griechenland

"Berlin wird sich der Kredit-Wende kaum
widersetzen können. Schon jetzt steht die Wirtschaftswunder-Kanzlerin
nicht nur in Athen, sondern auch in Rom und Madrid für ein herrisches
Spardiktat. Auch in der Großen Koalition dürften lauter werdende Rufe
aus der SPD, kostspieliges Euro-Entgegenkommen zu zeigen, bei Angela
Merkel und ihrem Finanzminister für größere Verstimmung wie für neue
Beweglichkeit sorgen. Inklusive dem bitteren Eingeständni

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Griechenland-Wahl

Mit einer Mischung aus Versprechungen und einer
schonungslosen Abrechnung mit den hausgemachten korrupten
Verhältnissen hat Alexis Tsipras seinen Landsleuten neue Hoffnung
gegeben: Auf einen weniger entbehrungsvollen Weg aus der Krise als
den bisher eingeschlagenen. Nicht einmal der Rauswurf aus der
Euro-Zone, scheint die Hellenen zu schrecken. Jetzt muss sich
Tsipras am Verhandlungstisch bewähren. Egal, wer in Athen regiert –
die Griechen werden die finanzielle Hilfe der ach

Sonntag aktuell: zur Wahl von Guido Wolf zum CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2016:

Es gelang Wolf, in der Landes-CDU wieder so
etwas wie Begeisterung zu entfachen. Die Funken, die er schlug,
sprangen über – ohne dass er inhaltlich konkret geworden wäre. Wolfs
Botschaft lautete: Wir sind (wieder) wer, und wir sind nah bei den
Leuten. Das Ganze versehen mit beißender Kritik an Grün-Rot.
Selten wurde eine Rede auf einem CDU-Landesparteitag so bejubelt.
Damit schaffte es Wolf sogar, das erkältungsbedingte Fehlen der
CDU-Bundesvorsitzenden

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Griechenland/Wahlen

Auch eine von Syriza geführte Regierung wird mit
den Partnern in Brüssel und Berlin reden müssen. Andernfalls werden
die Banken in Athen bald ohne Bares bleiben. Es ist daher unklug, die
EU zum Popanz aufzubauen, der für die Probleme Griechenlands die
Hauptverantwortung trägt. Nichts anderes tut Tsipras, wenn er von
"nationaler Erniedrigung" spricht und seinem Land künftig neue
"Autonomie" verheißt. Ein Griechenland ohne europäisch