Thüringische Landeszeitung: Ein langer Weg / Kommentar von Axel Zacharias zur Entwicklung in der Ukraine

Endlich gibt es mit der Waffen-Abzugsvereinbarung
an der ukrainischen Waffenstillstandszone einige zaghafte
Entspannungszeichen, nachdem die Separatisten mit der Einnahme von
Debalzewo signalisiert hatten, dass sie sich an das Minsk-II-Abkommen
nur dann halten, wenn es ihnen strategisch passt. Es bleibt
allerdings abzuwarten, in welchem Maße der Abzug schwerer Waffen nun
auch realisiert wird – von beiden Seiten.

Leider wurde die erfreuliche Entwicklung von dem blutigen
Terroransc

Thüringische Landeszeitung: Tiger oder Bettvorleger? – Schäuble setzt sich nicht gegen Tsipras durch / Leitartikel von Bernd Hilder zu Griechenland

Die griechische Regierung von Alexis Tsipras backt
zunehmend kleine Brötchen. Beendet aber ist das unappetitliche
Polit-Gezocke um zusätzliche Subventions-Milliarden für Athen noch
lange nicht. Völlig offen bleibt bisher, ob die griechische
Reformliste für die Troika, die trotz Athener Wutausbrüchen de facto
weiterbesteht, tatsächlich von Reformwillen und der Bereitschaft
getragen ist, die griechischen Schulden zurückzuzahlen.

Der Verdacht liegt

Thüringische Landeszeitung: NSA und GCHQ, die Ersatzrichter / Kommentar von Matthias Benkenstein zum Diebstahl der Verschlüsselungscodes für SIM-Karten

Die Geheimdienste NSA und GCHQ machen es sich nach
neuesten Enthüllungen offenbar leicht. Statt
Kommunikationsverbindungen zu knacken, stehlen sie einfach den
Schlüssel. Besorgniserregend ist das, weil sie damit in der Lage
wären, Handy-Gespräche auch ohne richterlichen Beschluss abzuhören.
Das wiederum bedeutete, das sich die Geheimdienste über dem Gesetz
stehend sähen oder als Ersatzrichter, die entscheiden, wer gut ist
und wer böse.

Urspr&uum

Thüringische Landeszeitung: Bloß nicht ausruhen – Immer mehr Kita-Plätze allein reichen nicht / Leitartikel von Sibylle Göbel zu den Kita-Zahlen des Statistischen Bundesamtes

Es ist eine völlig wertungsfreie Feststellung:
Immer mehr Kinder unter drei Jahren werden in Deutschland tagsüber
außerhalb ihres Elternhauses betreut. Niemand, der sein kleines Kind
selbst umsorgt, muss sich davon unter Druck gesetzt fühlen. Niemand
die Debatte darüber, ob Kinder in ihren ersten Lebensjahren nun
besser zu Hause oder in der Kita aufgehoben sind, deshalb aufs Neue
lostreten. Die Statistik zeigt schlicht, dass immer mehr Eltern, die
ihr Kind tags&u

Thüringische Landeszeitung: Das Volk leidet / Kommentar von Matthias Benkenstein zu Griechenland

Die Zahlen zur Kinderarmut in Deutschland sind
erschreckend, doch beim Vergleich mit Griechenland wird klar, dass es
uns gut geht. In dem Krisenstaat mit seinen elf Millionen Einwohnern
leben bis zu 700 000 Kinder in wirklicher Armut. 300 000 von ihnen
haben Eltern, die nichts verdienen. In vielen Lebensbereichen in
Griechenland geht nichts mehr. Das ist das Hauptproblem dieser Tage.
Heute beginnt das Endspiel um die Zukunft des Landes. Da sollten die
jeweiligen Positionen ernstgenommen un

Thüringische Landeszeitung: Reiche machen Arme – Statistik schafft zusätzliche Not / Leitartikel von Florian Girwert zum Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands

Mit Verlaub, der Eindruck, dass in Deutschland
immer mehr Menschen verarmen, ist schlicht falsch. Da müssen sich
auch Wohlfahrtsverbände an die eigene Nase fassen. Die Rechnung ist
eigentlich ganz einfach: Sobald für einen Teil der Bevölkerung etwa
Tariferhöhungen anstehen, gilt eine höhere Zahl ihrer Mitbürger als
arm, weil das durchschnittliche Einkommen im Gegensatz zu den
Transferleistungen gestiegen ist.

Ebenso könnte es sein, dass eine Grup

Thüringische Landeszeitung: DDR bleibt ein Teil des Lebens / Kommentar von Sascha Richter zur Studie „Sind wir ein Volk?“ 25 Jahre nach der Einheit

Ein vereintes Deutschland, das auf den Prinzipien
von Freiheit und Menschenwürde fußt, braucht zwei Dinge nicht:
Ostdeutsche, die der DDR hinterhertrauern und sie als besseren der
beiden Staaten glorifizieren. Und es braucht keine Westdeutschen, die
die Leistungen der ehemaligen DDR-Bürger aberkennen und die
Wiedervereinigung als Verlust ansehen. In dieser Hinsicht sind die
Ergebnisse der jüngsten Ost-West-Studie ein erfreuliches Zeichen.
Unterschiede zwischen Ost und

Thüringische Landeszeitung: Einigkeit ist nötig – Russlands übles Spiel in der Ukraine / Leitartikel von Axel Zacharias zur Situation in der Ukraine

Was muss eigentlich noch alles passieren, dass auch
dem letzten Geduldigen aufgeht, dass Wladimir Putin kein
Friedensengel ist? Grinsend sprach er von der Vorhersehbarkeit der
Einnahme der ukrainischen Stadt Debalzewo, wohl wissend, dass dadurch
das Minsk-II-Abkommen im Grunde zur Makulatur erklärt wurde. Die
Unterstützung der Separatisten durch "Mütterchen Russland" erwähnte
er dabei nicht. Denn er hat die Ukraine im Geheimen längst aufgeteilt
und die au