Sechsundsechzig Jahre liegt es zurück, dass Kaiser
Hirohito seine Untertanen bat, "das Unerträgliche zu ertragen und zu
erleiden, was unerleidbar ist". Hirohito (1901-1989) meinte den
"Schmerz der Kapitulation", und er verteidigte seinen furchtbaren
Angriffskrieg noch einmal mit dem Bemühen, "Japans Selbsterhaltung zu
sichern". Wenn der japanische Premierminister Naoto Kan nun seine
Landaleute auffordert, "die schwerste Krise der Nachkriegsg
Schritt für Schritt scheint Libyens
Machthaber Gaddafi in seinem Land wieder die Oberhand zu gewinnen. In
einer Stadt nach der anderen schlagen seine Truppen die
Aufständischen in die Flucht. Wenn die internationale Gemeinschaft
zugunsten der Rebellen eingreifen will, dann muss sie es schnell tun,
so lange Gaddafi noch geschwächt ist. Hat er den Großteil der
besetzten Städte und Ölzentren wieder in seiner Hand, wird eine
Flugverbotszone nutzlos. +++
Wie sagte Angela Merkel: Wenn in einem so
hoch entwickelten Land wie Japan mit höchsten Sicherheitsstandards
solche Unfälle passieren, könne Deutschland nicht einfach zur
Tagesordnung übergehen. 60 000 Demonstranten in Stuttgart haben es
ihr bestätigt. Nur: Wenn die Koalition in Berlin nicht schnellstens
Signale für eine erneute Kehrtwende, also für den Ausstieg aus dem
Ausstieg aus dem Ausstieg setzt, dann wird sie von den japanischen
Beben-Fernwirkunge
Es mag ein wichtiges Signal sein, dass die EU
Gaddafi zum Rücktritt auffordert. Den Menschen, die unter seiner
Herrschaft leiden, bringt das ebenso wenig wie den Aufständischen,
die von Gaddafis Truppen brutal niedergemetzelt werden. Sicher, es
ist Sache der Nato und des Weltsicherheitsrats, einen Militäreinsatz
zu beschließen, und nicht Aufgabe der EU. Dass die Gemeinschaft sich
aber nun doch dazu durchgerungen hat, auch eine Militäraktion im
schlimmsten Fall zu
Japan bebt, die Welt ist erschüttert. Tausende
sind wohl gestorben, wieder einmal hat ein Erdbeben den Menschen zum
Statisten degradiert. Unsere Mittel erschöpfen sich in
Fassungslosigkeit und Mitleid. Die Menschheit fiebert nach einer
Ursache der Katastrophe. Einige Kommentatoren im Internet haben das
Unglück schon kommen sehen, der Klimawandel sei Schuld. Es ist wohl
nur ein verzweifelter Versuch, das Unglück als menschengemacht und
damit vermeidbar zu erklären,
Es ist nicht so, dass die Atomkraft an sich des
Teufels wäre, aber in Japan zeigt die Geologie dem Menschen seine
Grenzen auf. In einer Region, in der jederzeit Vulkane ausbrechen,
die Erde beben und Tsunamis das Land überfluten können, bergen
Nuklearanlagen stets ein Rest-Risiko. Deshalb sind die
Sicherheitsstandards auch nirgends- außer in Westeuropa – so hoch wie
hier. Dennoch kann man nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet
sein. Es gibt Grenzen des Machbare
Auch wenn die Naturgewalten letztlich nicht
beherrschbar bleiben, die unmittelbaren Folgen für die Menschen
lassen sich mildern – mit einem Erdbeben- und Tsunamiwarnsystem, mit
einer Bauweise, die Gebäude und Industrieanlagen auch bei heftigsten
Erschütterungen nicht völlig zusammenfallen lässt, sowie mit
Rettungsplänen. Die Szenerie bleibt fürchterlich, doch wenn die
gesellschaftlichen und staatlichen Strukturen intakt sind, beginnt
das Aufräumen un
Zyniker könnten nach dem verheerenden Erdbeben
sagen: Wenn schon Atomkraftwerke, dann japanische. Da gehen selbst
bei so einer Extremkatastrophe nur zwei kaputt. Doch so idyllisch ist
es natürlich nicht. 11 der 18 AKW des ostasiatischen Staates wurden
abgeschaltet. Keiner weiß so ganz genau, wie nach dem Ausfall von
großen Teilen der Stromversorgung die Notkühlung dieser Kraftwerke
läuft. Bei den beiden Kraftwerken, die am nächsten zum Epizentrum
stehen
Rebecca Harms, Fraktionschefin der Grünen im
Europaparlament, befürchtet nach dem schweren Erdbeben in Japan eine
Kernschmelze in einem der Atomkraftwerke. "Es sind vier
Atomkraftwerke mit insgesamt 14 Reaktoren notabgeschaltet worden.
Bereits eine Notabschaltung ist wegen des komplizierten technischen
Systems mit einem erheblichen Risiko verbunden", sagte Harms der
"Neuen Presse" (Samstagsausgabe) aus Hannover. Sie fügte hinzu: "Man
muss tatsä
Bundesaußenminister Guido
Westerwelle (FDP) hat sich skeptisch zu einem möglichen militärischen
Eingreifen in Libyen geäußert. Westerwelle sagte der "Saarbrücker
Zeitung" (Sonnabendausgabe): "Mir ist wichtig, dass wir mit unseren
Reaktionen nicht auf eine schiefe Ebene geraten und uns am Ende als
dauerhafte Kriegspartei in einem Bürgerkrieg in Libyen wieder
finden." Auf die Frage, was er vom Vorschlag gezielter Luftschläge
des f