Neue OZ: Kommentar zu Migration / Integration

Sprachliche Schnapsidee

Je länger manche Debatten laufen, umso kurioser werden die Ideen.
Der Wunsch, die deutsche Sprache auf Schulhöfen zur Pflicht zu
erklären, gehört dazu. Denn wünschen kann man sich vieles – es per
Dekret verordnen zu wollen ist eine andere Sache. Hier bedarf es
einer größeren Anstrengung. Erstens wäre eine Pflicht kaum
kontrollierbar. Zweitens, wer es versucht, spielt auf ungute Weise
eine Art Sprech-und-Denk-Polizei. Drit

Neue OZ: Kommentar zu USA / Umwelt

Druck der Öl-Branche

Nicht wenige US-Amerikaner dürften verwundert sein, dass Präsident
Obama wieder nach schwarzem Gold bohren lassen will. Gab es denn
nicht erst vor wenigen Wochen im Golf von Mexiko die größte
Ölkatastrophe der Geschichte? Hatte Obama damals nicht erst im Licht
der Kamerascheinwerfer alle Tiefseebohrungen verboten?

Überraschend schnell scheint die US-Regierung dem Druck der
Energiekonzerne nachzugeben. Doch der Eindruck wär

Neue OZ: Kommentar zu Schifffahrt

Sektkorken bleiben noch in den Flaschen

Mit einem Feuerwerk wird das bisher größte jemals in Deutschland
gebaute Kreuzfahrtschiff, die Disney Dream, Ende Oktober das Baudock
der Papenburger Meyer Werft verlassen. Feierstimmung dürfte sich aber
schon gut zwei Wochen vorher in der Belegschaft des Unternehmens
breitgemacht haben – auch, wenn die Sektkorken offiziell noch in den
Flaschen bleiben. Spätestens, wenn die Korken knallen, wird eine
ganze Region hörbar au

Neue OZ: Kommentar zu Polizei / Kabinett

Zu viel versprochen

Die Bundesregierung tritt der zunehmenden Gewalt gegen Polizisten
entschlossen entgegen: Diese Botschaft wollen Union und FDP im heißen
Protest-Herbst 2010 an die Polizei senden. Mit der Realität hat das
nichts zu tun. Die leicht erhöhten Strafen bei Widerstand gegen
Polizisten ändern für die Beamten auf Deutschlands Straßen wenig. Bei
direkten Attacken durch Steinewerfer, Schläger oder Bewaffnete
greifen wie bisher die Vorschrifte

Rheinische Post: Kommentar: Starker Wilders

Mark Rutte regiert die Niederlande von Geert
Wilders Gnaden. Der Islam-Gegner ist unverzichtbarer
Mehrheitsbeschaffer für Ruttes schwarz-gelbes Minderheitskabinett,
muss aber keine Verantwortung für die Regierungspolitik übernehmen.
Das ist eine Premium-Position für den Rechtspopulisten. Während der
neue Ministerpräsident bei jeder Entscheidung Rücksicht auf Wilders
nehmen muss, kann dieser weiter mit seinen Parolen gegen den Islam
punkten – und wahlweis

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Krawallen beim EM-Qualifikationsspiel Italien gegen Serbien

Am Verstand bestimmter Besucher von
Fußballspielen ist nicht erst seit Genua zu zweifeln. Da kann man
auch vor der eigenen Haustür kehren. Die Anstiftung von Frankfurter
Fanatikern, am Wochenende den Betzenberg zu zerlegen, ist so
abgründig, dass Eintracht-Chef Heribert Bruchhagen das Schlimmste
fürchtet – auch als Sanktion für seinen Verein. Eine noch weitgehend
unbekannte Form der Gewalt gab es am Dienstagabend in Italien zu
beobachten. Da richtete sich offenku

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Preispolitik der Bahn

Na also. Die Deutsche Bahn ist doch noch in der
Lage, einmal gestellte Weichen zu überprüfen und neu auszurichten.
Interessant ist die Begründung, warum der Staatskonzern die Preise
ausgerechnet im Fernverkehr stabil hält: Die Bahn will gegenüber den
Billigfliegern konkurrenzfähig bleiben. Da die Preise im Nahverkehr
in gewohnter Weise erhöht werden, liegt der Schluss nahe, dass in dem
Bereich noch kein Wettbewerb gilt. Tatsächlich treten DB Regio,
W

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Gesetzesentwurf, den Widerstand gegen Polizei härter zu bestrafen

Widerstand gegen Polizisten will die
Bundesregierung künftig härter bestraft sehen. Das klingt gut,
solange man nicht weiter darüber nachdenkt. Denn: Widerstand ist,
wenn sich ein gewalttätiger Ehemann gegen seine Festnahme wehrt. Oder
wenn sich ein Autofahrer einer Blutprobe widersetzt. Ob die dafür
jetzt schon geltende Höchststrafe von zwei Jahren jemals verhängt
worden ist, ist fraglich. Sie jetzt auf drei Jahre zu erhöhen, ist
nichts anderes als

FT: Auf Kosten der Pendler / Bahn erhöht Preise im Nahverkehr

Erstmals seit acht Jahren steigen die Preise im
Fernverkehr der Bahn nicht. Nein, sagten die Bahnvorstände, damit
entschuldige sich die Bahn nicht für die Mängel bei den ICE-Zügen mit
ausgefallener Klimaanlage. Man wolle ein Signal setzen, dass es
attraktiv sei, Bahnkunde zu sein. Dumm nur, dass der Verkehrsminister
der Bahn in den Rücken gefallen ist. Die Kunden hätten ja doch
"einige Strapazen in Kauf nehmen" müssen, da helfe das Signal
stabil

Börsen-Zeitung: Mandat zur Erneuerung, Kommentar zur stärkeren Regulierung der Wirtschaftsprüfer von Sabine Wadewitz

Die Wirtschaftsprüfer stehen in der Finanzkrise
nicht an vorderster Stelle am Pranger. Skandale à la Enron sind der
Zunft erspart geblieben. Doch mit Ruhm hat sich der Berufsstand auch
nicht bekleckert. Aus Sicht der Öffentlichkeit haben die Prüfer ihre
Rolle als Frühwarnsystem für Risiken nicht ausgefüllt, obwohl kaum
ein anderer Akteur im Finanzmarkt so tiefe Einblicke in Banken und
Unternehmen hat. Das Testat für die Branche fällt vernichte