Mitteldeutsche Zeitung: zu Syrien-Konferenz

Der Streit über die Teilnahme Irans ist Ausdruck der
Rat- und Machtlosigkeit der internationalen Gemeinschaft im Umgang
mit dem blutigen Bürgerkrieg. Seit drei Jahren tobt dieser Krieg nun
schon. Anfangs mag es, ermuntert vom Arabischen Frühling, ein
demokratischer Aufstand gewesen sein, um den syrischen Diktator
Baschar al-Assad zu stürzen. Mittlerweile sind 36 Monate vergangen,
mehr als 100 000 Syrer getötet worden, neun Millionen Einwohner auf
der Flucht, ganz

Mittelbayerische Zeitung: Zum Scheitern verurteilt / Die Syrien-Konferenz kann nur ein Wunder retten. Schuld daran ist der Westen aber selbst. Leitartikel von Christian Kucznierz

Beinahe drei Jahre dauert der blutige
Bürgerkrieg in Syrien nun schon. Er hat Tausende von Menschenleben
gekostet, Millionen zur Flucht gezwungen und damit die vielleicht
schlimmste Flüchtlingskatastrophe der vergangenen Jahrzehnte
ausgelöst. Von heute an böte sich die Chance auf ein Ende des
Mordens, des Leids und der Tragödie. Aber es gilt nur der Konjunktiv.
Die Friedensverhandlungen sind zum Scheitern verurteilt. Und schuld
daran ist vor allem die international

Mittelbayerische Zeitung: Ernüchternd / Kommentar zum Besuch Erdogans in Brüssel

Einfach war das Verhältnis zwischen Brüssel und
Ankara noch nie. Doch seit die türkische Regierung im Zuge der
Korruptionsaffäre Polizisten und Justizbeamte strafversetzt, scheint
der Graben unüberwindbar groß. Was sich beim brutalen Umgang mit den
Gezi-Demonstranten bereits abgezeichnet hat, wird mit Erdogans
Säuberungsaktionen glasklar: Eine unabhängige Justiz gibt es in der
Türkei nicht mehr. Damit verstößt das Land gegen die Kopen

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Gabriels Pläne zur EEG-Reform Die richtigen Akzente ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Dass die Energiewende notwendig und höchst
erfolgreich ist, steht außer Zweifel. Ebenso klar ist es aber, dass
der Ausbau der erneuerbaren Energien negative Nebenwirkungen hat.
Dass im vergangenen Jahr die Braunkohleverstromung in Deutschland auf
den höchsten Stand seit 1990 kletterte, gehört dazu. Denn der
Grünstrom soll ja nicht nur die Atomkraft ersetzen, sondern auch den
CO2-Ausstoß bremsen. Da läuft offensichtlich irgend etwas
grundsätzlich sc

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR EU-Erweiterungskandidaten Ansporn KNUT PRIES, BRÜSSEL

Zwei Regierungschefs zu Besuch in Brüssel
verkörpern Glanz und Elend der europäischen Erweiterungspolitik. Da
ist der türkische Premierminister Erdogan, dessen Land seit einem
halben Jahrhundert in den europäischen Staatenverbund drängt.
Zunächst bündelten sich in seiner Person die Hoffnungen, Islam und
Demokratie seien doch zu einer dauerhaften Verbindung fähig. Seit er
im Sommer eine friedliche Demonstrationsbewegung niederknüppeln lie&sz

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Kältemittelstreit

Gewiss, das neue Mittel ist klimaschonender als
das alte – aber dieser Nutzen rechtfertigt nicht das Risiko, dem
ahnungslose Verkehrsteilnehmer ausgesetzt werden. Augen zu und durch
– diese Position der Kommission ist umso unverständlicher, als die
Branche längst an einer Alternative arbeitet, die ebenfalls
klimaschonend, aber unbrennbar ist. Mit ihrem Vorgehen erweckt die EU
den Eindruck, dass es ihr nicht nur um die Sache geht, sondern auch
darum, die deutschen Lehrmeister in S

WAZ: ADAC verspielt Glaubwürdigkeit – Kommentar von Frank Meßing

Wie bei vielen Affären kommt die Wahrheit nur
scheibchenweise ans Tageslicht. Und nach dem ersten Bauernopfer
rollen in der Regel auch noch weitere Köpfe. Wie lange ADAC-Präsident
Peter Meyer seine Durchhalte-Strategie aufrechterhalten kann, ist nur
eine Frage der Zeit. Denn erstmals wankt die mächtige Institution des
Automobilclubs: Mitarbeiter stechen Informationen über
Wahl-Manipulationen durch, der ADAC muss Fehler einräumen, Mitglieder
sind wütend.

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Krankenhausreport 2014 Bärendienst PETER STUCKHARD

Die Daten, die die AOK zur Präsentation ihres
Krankenhausreports vorgestellt hat, sind reine Spekulation. Deren
Basis aus dem Jahr 2007 im Jahr 2014 einfach ins Jahr 2011
hochzurechnen, als wäre nichts geschehen, ist schlichtweg unseriös.
Da hat sich ein Universitätsprofessor selbst ein Armutszeugnis
ausgestellt. Was schlimmer ist: Er hat der Sache einen Bärendienst
erwiesen. Denn wenn es auch keine belastbaren Daten dazu gibt, so
steht doch außer Zweifel, d

Westdeutsche Zeitung: Transparenz kommt nicht von allein = von Olaf Steinacker

Zu den Eigenarten des deutschen
Gesundheitssystems gehört die Unfähigkeit der beteiligten Akteure, an
einem Strang zu ziehen. Meist ist das Gegenteil der Fall, was immer
dann deutlich wird, wenn es um Geld oder um Probleme geht. Das ist in
der Branche allerdings meistens so, weil der Mammon immer knapp ist
und die Probleme stets diejenigen sind, die die Anderen verursacht
haben.

Gut zu sehen ist das am Krankenhaus-Report der AOK. Da legt einer
der Akteure, hier eine Krankenkas

Allg. Zeitung Mainz: Der Preis / Kommentar zur Online-Kriminalität

Im Internet gibt es nichts umsonst. Wer das glaubt,
glaubt vermutlich auch noch an den Weihnachtsmann. Wir bezahlen auf
alle Fälle, nämlich mit unseren Daten. Dieser Verlust an Privatsphäre
ist – solange nicht NSA und andere ihre Finger im Spiel haben – erst
einmal gewollt und mit ein wenig Vorbereitung auch leidlich
kalkulierbar. Aber leider reicht die Gefahr des Verlustes immer öfter
tiefer, nämlich dann, wenn wie im neuesten Fall Kriminelle das Netz
für ihre