Rheinische Post: Gerechtes Urteil gegen Middelhoff Kommentar Von Georg Winters

Nein, erwartet hat dieses Urteil gegen Thomas
Middelhoff niemand. Selbst jene, die nicht mit einem Freispruch
rechneten, müssen zugeben, dass sie allenfalls eine Bewährungs-
und/oder Geldstrafe auf dem Schirm hatten. Jetzt muss Middelhoff in
Haft – wenn das Urteil rechtskräftig wird. Eine gerechte
Entscheidung. Hohn und Spott für einen Mann, der tief gefallen ist,
sind fehl am Platz. Stattdessen mag man darüber streiten, ob selbst
bei zwei Fällen von schwerer

Rheinische Post: Etat auf Kante genäht Kommentar Von Birgit Marschall

Zunächst steht sie nur auf dem Papier, die
"schwarze Null". Ob Wolfgang Schäuble tatsächlich der erste
Finanzminister seit Franz-Josef Strauß ohne Neuverschuldung sein
wird, zeigt sich erst, wenn der Etatabschluss Anfang 2016 vorliegt.
Das Vorhaben ist mit hohen Risiken behaftet, der Haushalt 2015 "auf
Kante genäht", wie Hans Eichel, einer von Schäubles Vorgängern, sagen
würde. Dass die Konjunktur stärker einbrechen dürf

Schwäbische Zeitung: Schutz der Kinder hat Vorrang

Alles wird nun doch noch gut. Die Frage
"Gestatten Sie, dass ich, wenn ich meinen kleinen Sohn im
Planschbecken fotographiere, Ihr Sohn dahinter mit im Bild sein
könnte?", muss auch in Zukunft niemand stellen. Alltagsuntaugliche
Regelungen sind im letzten Moment vermieden worden. Jeder kann seine
Kinder, Neffen, Nichten und ihr Umfeld weiter aufnehmen.

Strafbar aber wird der Handel mit solchen Nacktbildern. Das ist
die Auswirkung der Edathy-Affäre, jener Affäre

Schwäbische Zeitung: Wolf muss kräftig aufdrehen

Die schwarz-gelbe Regierung unter
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in Nordrhein-Westfalen ist von den
Sozialdemokraten stets als eine Art Betriebsunfall dargestellt
worden. Nach 39 Jahren Machtausübung hätte sich die SPD eher durch
unglückliche Umstände auf den Oppositionsbänken wiedergefunden.
Selbstkritik war nicht besonders ausgebildet, und dass Hannelore
Kraft trotz ihrer eher uninspirierten Verwaltung des
bevölkerungsreichsten Bundeslande

Mitteldeutsche Zeitung: zu Middelhoff

Jetzt ist Middelhoff entzaubert. Man muss kein
Mitleid mit ihm haben. Selbst wenn man konstatieren mag, dass er die
Bodenhaftung verloren hat. Doch letztlich hat Big T. selbst den
Beweis dafür angetreten, wie schnell ein Fehler alles außer
Kontrolle geraten lässt. Middelhoff hat sein gesamtes Privatvermögen
einem Vermögensverwalter namens Josef Esch anvertraut. Ohne diesen
zuvor auf Herz und Nieren zu prüfen – und trug Schaden davon. Das
ist kein Anlass

Mitteldeutsche Zeitung: zum Bundeshaushalt

Zu Recht spricht die Koalition von einer
historischen Zäsur. Die Schwarze Null, vor allem wenn sie nicht nur
einmal unter dem Haushaltsplan erscheint, markiert einen
Epochenwechsel. Doch nicht alles wird dadurch automatisch besser. Die
Straßen werden damit nicht besser, auch nicht die Universitäten und
die Toiletten in den Schulen. Auch im nächsten Jahr wird Deutschland
weiter von der Substanz und damit auf Kosten der künftigen
Generationen leben. Was wir den K

WAZ: Der tiefe Fall des Managers. Kommentar von Stefan Wette

Rechtskräftig ist das Urteil des Landgerichts Essen
noch nicht. Aber die Entscheidung macht klar, dass der einst so hoch
gehandelte Manager Thomas Middelhoff tief gefallen ist und nicht
makellos aus seiner Tätigkeit für den Essener Karstadt-Konzern
herauskommen wird.

In einer Zeit, als der einstige Kaufhaus-Riese und seine vielen
Tausend Mitarbeiter um die Existenz rangen, griff er in die Kasse
seines Arbeitgebers. Selbstherrlich, ohne Unrechtsbewusstsein. Dass
die Kamm

WAZ: Schäubles Stunde Null. Kommentar von Miguel Sanches

Für NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mag sie
ein "Fetisch" sein, aber für die Große Koalition in Berlin ist sie
sinnstiftend. Die Rede ist von der schwarzen Null. Erstmals kommt die
Bundesregierung ohne neue Schulden aus. Das ist eine Marke,
hoffentlich eine Wendemarke. Allein, wie nachhaltig ist Wolfgang
Schäubles Finanzplanung? Er kalkuliert mit steigenden Einnahmen und
moderaten Zinsen. Wenn diese Entwicklung so eintritt, kann er die
schwarze N

Westdeutsche Zeitung: Westdeutsche Zeitung, Düsseldorf, zu Middelhoff

Im November 1998 ist Thomas Middelhoff ganz
oben. Der gebürtige Düsseldorfer hat es bis auf dem Chefposten beim
Medienkonzern Bertelsmann gebracht. Middelhoff gilt als
durchsetzungsstark, kreativ, bisweilen sogar genial. Er fädelt die
ganz großen Geschäfte ein: die 2,5 Milliarden Dollar schwere
Übernahme des US-Buchverlages Random House und die Partnerschaft mit
dem amerikanischen Internetkonzern AOL. Bertelsmann verdient so gut
wie nie zuvor – und Middelhof

WAZ: Verletzende Provokation. Kommentar von Matthias Korfmann

Rechtsextremisten lassen Juden in einer deutschen
Stadt zählen – das hört sich so unglaublich, so abscheulich an, dass
man am Wahrheitsgehalt der Nachricht zweifeln möchte. Aber sie
stimmt. In Dortmund experimentieren Neonazis seit Jahren, wie weit
sich die Demokratie von ihnen vergewaltigen lässt. Sie wollten schon
in "Stadtschutz"-T-Shirts ein bisschen SA spielen, und nun versuchen
sie bewusst das Ungeheuerliche.

Politische Provokationen können subt