Schwäbische Zeitung: „Winterkorn muss gehen“ – Leitartikel zu Volkswagen

Nichts ist unmöglich: Dieses Werbeversprechen
von Toyota hat Volkswagen nun wahr werden lassen – mit fatalen
Konsequenzen. Der Skandal um in den USA manipulierte Abgaswerte bei
Dieselfahrzeugen kann VW und die gesamte deutsche Automobilbranche
ins Schlingern bringen. Neben den unmittelbaren materiellen Schäden –
Strafzahlungen, Kosten für aufwendige Rückrufaktionen sowie
beträchtlichen Kurseinbrüchen an den Börsen – droht vor allem der
Verlust von Vertrau

Rheinische Post: Der VW-Chef wackelt

Kommentar von Reinhard Kowalewsky

Ginge es nicht um Betrug und um Tausende Jobs, könnte man lachen:
Zuerst schaffte es VW-Chef Martin Winterkorn im Frühjahr, die
Attacken des als allmächtig eingeschätzten Aufsichtsratschef
Ferdinand Piëch abzuwehren und Piëch zum Rücktritt zu bringen. Und
nun kann Winterkorn froh sein, wenn er sich an der Spitze von VW
hält. Zu unklar ist, ob er von den Abgas-Manipulationen in den USA
wusste, oder ob er nur mange

Rheinische Post: Medizinische Selbsthilfe

Kommentar von Eva Quadbeck

Es gibt wohl wenige Bereiche, in denen eine präzise Verständigung
so wichtig ist wie in Gesundheitsfragen. Es ist also eine gute und
pragmatische Idee, die Ärzte unter den Flüchtlingen in die
Gesundheitsversorgung ihrer Landsleute einzubeziehen. Zumal die
Gesundheitsämter hoffnungslos überlastet sind. Wo viele Menschen auf
engem Raum zusammenleben, haben es Krankheitskeime leicht, sich zu
vermehren. Daher muss den Flüchtling

Rheinische Post: Neues Kabinett ist kein Signal des Aufbruchs

Kommentar von Detlev Hüwel

o sieht sie also aus, die umgebildete Regierungsmannschaft, mit
der Hannelore Kraft in den Landtagswahlkampf 2017 ziehen wird. Die
neuen Namen dürften in der Öffentlichkeit allerdings kaum bekannt
sein. Die künftige Familienministerin, die als Standesbeamtin ihre
Meriten erworben haben mag, muss erst noch beweisen, dass sie ein so
komplexes Ministerium leiten kann. Wahrscheinlich hätte Kraft in
ihrer Ministerriege gern den zugkrä

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Volkswagen

Schlimmer konnte es kaum kommen: ausgerechnet in
den USA, wo Volkswagen längst den Anschluss verloren hat, macht der
Konzern durch Machenschaften von sich reden, die bisher unvorstellbar
waren. Über Jahre hinweg wurden Abgaswerte von Dieselfahrzeugen
manipuliert und damit nicht nur die Behörden getäuscht, sondern auch
diejenigen, auf deren Vertrauen jedes Unternehmen aufgebaut ist: die
Kunden. Doch Milliarden-Strafen und die zu erwartenden
Schadenersatzforderungen get&au

Allg. Zeitung Mainz: Ernüchterung / Kommentar zu Griechenland von Reinhard Breidenbach

So ernüchternd es klingt: Womöglich ist Alexis
Tsipras, der Schulter an Schulter mit seinem unvergesslichen
Finanzminister Varoufakis die EU nahezu in den Wahnsinn trieb,
tatsächlich die kleinste politische Gefahr, soweit es um Athener
Regierungen geht. Die niedrige Wahlbeteiligung und der Hinweis vieler
Wähler, man habe von "diesen Typen", nämlich den Konservativen und
den Sozialisten, die Nase voll, spricht Bände. Natürlich bleibt die
Frage, w

Rheinische Post: NRW will rund 900 Millionen Euro zusätzlich ausgeben

Als Reaktion auf den Flüchtlings-Zustrom will
die Landesregierung den NRW-Etat um rund 900 Millionen Euro
aufstocken. Das steht im Entwurf von NRW-Finanzminister Norbert
Walter-Borjans (SPD) für den dritten Nachtragshaushalt 2015, wie die
in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) aus
Kreisen des NRW-Finanzministeriums erfuhr. Walter-Borjans will den
Plan am Dienstagnachmittag öffentlich bekannt geben. Neue Schulden
sind für den nicht

WAZ: Ungleiche Konkurrenz. Kommentar von Ulf Meinke zum Stahlgipfel

Vor gut einem Jahr hat Thyssen-Krupp "Schwelgern 2"
wieder in Betrieb genommen. Rund 200 Millionen Euro hat sich der
Konzern die Ertüchtigung von Europas größtem Hochofen in Duisburg
kosten lassen. Erst in knapp 20 Jahren steht wieder eine sogenannte
Neuzustellung an. Das Beispiel zeigt, wie wichtig Planungssicherheit
in der Stahlbranche ist. Wenn heute über Investitionen entschieden
wird, muss die Perspektive klar sein. Am Stahlwerk ohne
klimaschädlich

BERLINER MORGENPOST: Die Zeitbombe BER tickt – Kommentar von Joachim Fahrun

Auch das noch. Ein Baustopp am BER. Böse Zungen
könnten jetzt lästern, macht ja nichts, da baute ja sowieso niemand.
Aber die Lage des größten Infrastrukturprojektes Ostdeutschlands und
Berlins künftigem Tor zur Welt ist leider zu ernst für Scherze.

Als der Aufsichtsratschef Klaus Wowereit seinerzeit darauf
drängte, gefälligst den Eröffnungstermin zu halten, geschah vieles
auf der Baustelle, was dem gesunden Menschenverstand und der
Fa

WAZ: Totalschaden in Sachen Vertrauen. Kommentar von Gerd Heidecke zum VW-Skandal

Autobauer auf der ganzen Welt haben in der
Vergangenheit selbst lebensgefährliche Fehler ihrer Fahrzeuge häufig
vertuscht und lieber hohe Entschädigungszahlungen für Todesopfer
einkalkuliert, als teurere und imageschädigende Rückrufaktionen zu
starten. Insofern ist der Autobranche vieles zuzutrauen. Dass ein
Konzern jedoch mit krimineller Energie versucht, Behörden,
letztendlich auch seine Kunden massiv zu betrügen wie jetzt
Volkswagen, erschüt