Mitteldeutsche Zeitung: zum Kopftuch-Urteil

Zehn Bundesländer müssen nun ihre Bestimmungen für
die Schulen, aber zum Teil auch für den öffentlichen Dienst
revidieren. Die Richter haben allerdings nur einen generellen
Ausschluss des Kopftuchs untersagt. Ausnahmen sind erlaubt.
Debatten darüber stehen ins Haus, wann ein Kopftuch oder ein anderes
religiöses Symbol das Zusammenleben in einer Schule oder Behörde
stört. Ein weiterer Aspekt des Urteils ist noch brisanter. Die
Richter haben a

Mitteldeutsche Zeitung: zu Tröglitz

Interessant ist am Fall Tröglitz, wie reflexhaft
Bundespolitiker und überregionale Rundfunkanstalten auf das Ereignis
reagierten. Selbst die ARD-Tagesthemen berichteten sehr
ausführlich. Andere wichtige Ereignisse aus Sachsen-Anhalt sind
TV-Sendern oft nicht einmal eine Kurznachricht wert. Politiker, die
bis vor einer Woche den Ort Tröglitz nicht kannten, reagierten
prompt und schwammen ganz oben auf der Betroffenheitswelle. Während
Markus Nierth noch erkl

Mitteldeutsche Zeitung: Neue Länder Sachsen-Anhalts Ministerpräsident verteidigt Aufbauarbeit im Osten gegen Kritik aus Bayern

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) hat die jüngsten Äußerungen des bayerischen Finanzministers
Markus Söder (CSU) zur Ostförderung scharf kritisiert. "Mit dieser
Aussage disqualifiziert sich Söder selbst", sagte er der in Halle
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Richtiger
ist doch, dass Bayern ohne den Osten vielleicht das Griechenland
Deutschlands geworden wäre. Denn nach Ende de

Mitteldeutsche Zeitung: Politik Nierth fordert Beauftragten für Integration

Der zurückgetretene Ortsbürgermeister von Tröglitz,
Markus Nierth (parteilos), fordert zur Bewältigung der steigenden
Flüchtlingszahlen "Integrationsbetreuer". Zwar sei in seinem Ort ein
Sozialbetreuer vorgesehen – für die Asylbewerber. Man brauche aber
auch einen "Integrationsbetreuer" als Ansprechpartner für die
Bevölkerung, "weil wir keine gewachsene Sozialstruktur haben, in der
sich Ehrenamtliche automatisch einbringen&qu

Mitteldeutsche Zeitung: zum Aufbau Ost

Nimmt man einzelne prosperierende Städte und
Regionen wie Dresden oder Jena, so haben diese längst Westniveau
erreicht. Im Kern krankt der Osten aber unverändert an einem Mangel
an industrieller Wertschöpfung. Es gibt zu wenige Unternehmen, und
sie sind oft zu klein. Und von den wenigen großen sitzen die
Zentralen oft in Westdeutschland, wohin dann die Steuern fließen.
Die Folge ist, dass ostdeutsche Länder und Kommunen ihre Ausgaben nur
etwa zur H&au

Mitteldeutsche Zeitung: zur direkten Demokratie

Die Beteiligung an allgemeinen Wahlen sinkt zwar,
aber die an Bürgerentscheiden ist noch erheblich geringer. Die
Freunde der direkten Demokratie behaupten, das liege vor allem an den
hohen Hürden, die ihnen gesetzt werden. Da ist sicher etwa dran. Aber
es erklärt nicht alles. Initiativen für Volksentscheide wollen in der
Regel bestimmte Entscheidungen der Parlamente oder der Regierungen
korrigieren. Das interessiert mal mehr, mal weniger Menschen. Und
manchmal artikulier

Mitteldeutsche Zeitung: zu Ferguson

Wenn weiße Polizisten Hunde auf Afro-Amerikaner
hetzen, dann läuft etwas falsch. Wenn weiße Beamte schwarze
Autofahrer, die nicht einmal zu schnell gefahren sind, gezielt
anhalten, um Geld in die städtischen Kassen zu bringen, dann ist es
höchste Zeit, grundsätzlich nachzudenken. Mehr als ein halbes
Jahrhundert nach dem offiziell erklärten Ende der Rassentrennung lebt
der Rassismus in Amerikas Polizeitruppen erschreckend munter fort.
Das ist eine Tatsa

Mitteldeutsche Zeitung: Neue Länder Ostbeauftragte Gleicke mahnt Ostförderung auch über 2019 an

Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke
(SPD), hat sich der Forderung der ostdeutschen Ministerpräsidenten
nach einer spezifischen Ostförderung über 2019 hinaus angeschlossen.
"Das Papier der ostdeutschen Ministerpräsidenten kommt zur rechten
Zeit", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Freitag-Ausgabe). "Mit dem Hinweis auf die Strukturschwäche der
neuen Länder haben sie den Finger in die Wunde gel