Keine Frage: Wenn der Lebensmitteleinzelhandel
wieder einmal die Preise für bestimmte Produkte senkt, ist das eine
gute Nachricht für Verbraucher. Jedenfalls auf den ersten Blick.
Schließlich müssen auch im wohlhabenden Deutschland viele Menschen
auf jeden Cent achten. Gut also, wenn der Wettbewerb funktioniert und
nach Wurst, Fleisch, Milch und Butter nun auch Säfte, Mehl und
Kirschen im Glas billiger werden. Oder doch nicht? Es gibt eine
Kehrseite. Und die hat m
Das Argument der IG Metall, dass die Unternehmen
der Branche, allen voran die Autobauer und die großen Zulieferer, in
diesem Jahr Rekordgewinne einfahren, zieht nur vordergründig. Denn
die Gewinne werden, wie das Beispiel Daimler zeigt, fast nur noch im
Ausland erwirtschaftet. Die Beschäftigten in Deutschland stehen
daher zunehmend in Konkurrenz mit den Produktionsstandorten in den
USA, China oder auch Mexiko. Was das bedeutet, lässt sich derzeit am
Sprinter-Werk in D
Der Höhepunkt der Zuspitzung scheint mit dem
aktuellen Rekordausstand noch nicht erreicht zu sein. Die GDL lässt
sich von all der Schelte der Politik, der Medien und etlicher
Gewerkschaften nicht beirren. Stattdessen stehen die Streikenden
unter dem öffentlichen Druck noch enger zusammen. Es kommt das Gefühl
auf: Wir gegen den Rest der Welt – eine gefährliche Entwicklung. Auch
die Rufschädigung, die der einst angesehene Berufsstand erfährt,
stört die
Jetzt scheint es vollbracht. Erstmals seit der
Wende vor 25 Jahren ist die Arbeitslosenquote unter 10 Prozent
gefallen – in Mecklenburg-Vorpommern (MeckPomm). Wenn das sogar im
Elendsgebiet des deutschen Arbeitsmarktes gelingt, dann können wir
eigentlich keine Sorgen mehr haben, könnte man meinen. In der Tat
erweist sich der Stellenmarkt bundesweit als außerordentlich robust.
Nach wie vor sinkt die Zahl der Arbeitslosen auch um jahreszeitliche
Faktoren bereinigt. Dabei ist
Man konnte es angesichts stehender Züge und
Flugzeuge fast vergessen: Das Recht auf Streik und
Arbeitnehmerorganisation ist eine der wichtigsten Errungenschaften
unserer demokratischen Gesellschaft. Die Abkehr vom Prinzip "Ein
Betrieb, eine Gewerkschaft" vor vier Jahren aber hat dieses Recht
geschwächt. Die Zersplitterung in Kleinstgewerkschaften innerhalb
einzelner Betriebe stärkt die Macht einzelner Gruppen. Dies geht
zwangsläufig auf Kosten anderer: Ein Ku
Der Streikforscher Dr. Heiner Dribbusch von der
Hans-Böckler-Stiftung warnt vor überzogener Aufregung über die
Streiks bei Bahn und Lufthansa. Im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe)
tritt er dem Eindruck entgegen, dass in Deutschland in jüngster Zeit
mehr und heftiger gestreikt werde: "Gerade bei Bahn und Lufthansa
wird über einen längeren Zeitraum betrachtet eher selten gestreikt",
Bei Geld hört bekanntermaßen die Freundschaft
auf, bei Arbeitszeit und Freizeit die Kollegialität. Das macht die
Klage jüngerer Mitarbeiter gegen zwei Extra-Urlaubstage älterer
Kollegen deutlich. Ganz besonders, wenn die Kläger schon regulär in
den Genuss üppiger 34 Urlaubstage im Jahr kommen. Der Gang bis vors
Bundesarbeitsgericht belegt, wie sehr eine unterschiedliche
Behandlung überschaubaren Ausmaßes Unfrieden innerhalb einer
Belegsc
Es war absehbar, dass die Übernahme von E-Plus durch
die Telefónica-Tochterfirma O2 Arbeitsplätze kosten würde. Zur Logik
einer Fusion gehört schließlich, aus zwei Organisationen eine Einheit
zu formen.
Gerade die Potenziale für Kosteneinsparungen machen für
Konzernstrategen den Reiz einer Unternehmensverschmelzung aus. Das
Vorgehen ist ebenso fantasielos wie nüchtern kalkuliert. Für die
Beschäftigten, die nun ihre Arbeitsplä
Die gesellschaftlich zu lösende Frage der
Vereinbarkeit von Karriere und Familie für Frauen wird ganz ungeniert
in den privaten Bereich der Frau zurückgeschoben: Sie soll an ihrem
Körper herummanipulieren und gesundheitliche Risiken tragen, sie soll
ihr Leben so leben, dass es zu den Anforderungen der Wirtschaft am
besten passt.
Und genau hierin liegt das Frankenstein–sche am Zugriff der
Konzerne auf diesen privatesten Bereich ihrer Mitarbeiterinnen. Er
unterwirft d
Ein Textilbündnis ohne entscheidende Teile der
Textilindustrie – das wars dann wohl vorerst für das gut gemeinte
Projekt. Schade, denn Bundesentwicklungsminister Gerd Müller liegt
grundsätzlich richtig mit seiner Initiative. Sie soll uns
Verbrauchern möglichst giftfreie Bekleidung bescheren und den
Beschäftigten in den berüchtigten Textilfabriken in Asien erträgliche
Arbeitsbedingungen sowie auskömmliche Löhne. Wer sollte dagegen etwas
einwe