Westfalen-Blatt: zum Thema CO2-Streit

»Liebe Angela« – der Brief, mit dem der
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissmann,
Bundeskanzlerin Angela Merkel im C02-Streit mit Brüssel für sich
gewinnen will, beginnt verdächtig vertrauensvoll. Wissmann,
Parteifreund von Merkel und Ex-Bundesverkehrsminister, nutzt seine
alten Kontakte. Das ist sein Job. Lobbyisten wie er sind permanent
bemüht, ihre Branche vor missliebigen Gesetzen zu bewahren. Doch im
konkreten Fall üb

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Daimler/Gewerkschaften/Werkverträge

Das Problem ist, dass längst nicht jeder
Werkvertrag ein Übel darstellt – es gibt viele Tätigkeiten, die ohne
weiteres an Drittfirmen vergeben werden können. Auch in den
Entwicklungsbereichen halten viele gut bezahlte Kräfte Werkverträge
für normal. Auf der anderen Seite darf es nicht sein, dass ein
Betrieb seine eigene Wertschöpfungskette mit (Schein-)Werkverträgen
segmentiert, um seine Personalkosten zu drücken. Klare Kriterien und
rote

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Tarifabschluss/Metallindustrie

5,6 Prozent ergeben auf den ersten Blick ein
imposantes Plus. Mit diesem Wert spürbar über der Inflationsrate wird
die Kaufkraft gestärkt – das war das Kernvorhaben der IG Metall.
Freilich gelten die 5,6 Prozent für 20 Monate. Das relativiert die
hohe Zahl, denn selbst der öffentliche Dienst liegt nur unwesentlich
unter diesem Ergebnis: Auch dort gibt es 5,6 Prozent mehr –
allerdings für zwei volle Jahre.

Die Kostensteigerung für die Unternehmen h&auml

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur neuen S-Klasse

Die Chancen, dass dieses Fahrzeug vom Kunden
angenommen wird, stehen gut. Die S-Klasse ist nicht nur ein
Status-Symbol, sie soll dem Fahrer auch das gute Gefühl geben, seinen
Status nicht auf Kosten der Allgemeinheit auszuleben. So hat der
Konzern viel Geld in Technologien investiert, die im Fall eines
Unfalls nicht dem Besitzer nützen, sondern anderen. Nachtsichtgeräte,
um Fußgänger zu erkennen oder Bremssysteme, die bei einem
Auffahrunfall verhindern, dass ein

Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zum Tarifabschluss in der Metallbranche: „Blick hinter den Vorhang“

Der Theatervorhang ist gefallen und wird sich
erst wieder in knapp zwei Jahren öffnen. Das Stück, das gegeben
wurde, trägt den Titel: Tarifverhandlungen in der Metall- und
Elektroindustrie. Die Statisten waren in diesem Jahr erneut tausende
Beschäftigte, die nach einem Drehbuch der IG Metall auf die Straße
gegangen sind, um den Druck zu erhöhen, wie es immer heißt. Und auch
wenn das beide Tarifparteien nicht offen zugeben wollen: Warnstreiks
sind so et

Stuttgarter Nachrichten: S-Klasse

Die Chancen, dass dieses Fahrzeug vom Kunden
angenommen wird, stehen gut. Die S-Klasse ist nicht nur ein
Status-Symbol, sie soll dem Fahrer auch das gute Gefühl geben, seinen
Status nicht auf Kosten der Allgemeinheit auszuleben. So hat der
Konzern viel Geld in Technologien investiert, die im Fall eines
Unfalls nicht dem Besitzer nützen, sondern anderen. Nachtsichtgeräte,
um Fußgänger zu erkennen oder Bremssysteme, die bei einem
Auffahrunfall verhindern, dass ein

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Verhandlungen in der Metallbranche: Zeit zur Einigung, von Bernhard Fleischmann

Zwei Entwicklungen zeichnen sich in den
Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie ab: Ein Abschluss
im hohen Drei- oder gar im niedrigen Vier-Prozent-Bereich – je nach
Laufzeit – und ein Abschluss im Bezirk Bayern. Damit werden die
Beschäftigten der Branche erneut überdurchschnittlich mehr
dazubekommen. Besonders erstaunlich ist das nicht. Denn die stark
exportlastigen Unternehmen stehen relativ gut da, zumindest wenn man
die Gesamtzahlen betrachtet. Allerdings gibt es

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Warnstreikwelle in der Metall- und Elektroindustrie: „Kurz und flexibel“ von Bernhard Fleischmann

Die Warnstreikwelle in der Metall- und
Elektroindustrie täuscht in der öffentlichen Wahrnehmung ein großes
Konfliktpotenzial vor. Doch besonders dramatisch dürfte die
Tarifauseinandersetzung in diesem Jahr nicht ausfallen. Die IG Metall
wird sich mit einem niedrigeren Abschluss als im vergangenen Jahr –
4,3 Prozent – zufriedengeben, eine Drei sollte nach ihrem Willen vor
dem Komma stehen. Auch die Arbeitgeber vermeiden übertrieben scharfe
Töne. Das Problem be

neues deutschland: Billigende Inkaufnahme von Opfern bei Textilproduktion

Nur zugeben, was man nicht mehr leugnen kann. Das
Prinzip kennt man nicht nur von Politikern, die sich Urlaubsreisen
oder andere Annehmlichkeiten von Lobbyisten bezahlen lassen. Auch in
Wirtschaftsunternehmen ist derlei Öffentlichkeitsarbeit gängige
Praxis. Trifft es nun wieder den deutschen Textildiscounter KiK? Die
im eingestürzten Geschäftsgebäude, in dem auch fünf
Bekleidungsfabriken untergebracht waren, gefundenen Textilien der
Klamottenkette sind schwer

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu den Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektorindustrie

"Die Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Geld
für ein volles Jahr, die Arbeitgeber bieten für diesen Zeitraum
bisher ein Lohnplus von rund zwei Prozent an. Beides ist reine
Zahlenspielerei. Wenn die Beschäftigten nun mit Trillerpfeifen und
Fahnen auf die Straße gehen, kommt zudem Emotion ins Spiel. Verluste
beschert der zu erzielende Kompromiss beiden Seiten. Dieser könnte
beim Verhandlungstempo der Tarifpartner spätestens Mitte Mai stehen –
und dem Ri