Allg. Zeitung Mainz: Gegen die Ignoranz / Kommentar zum NSU-Prozess

Man stelle sich das vor:Im Zuschauerraum des
Oberlandesgerichts München pöbelt während des NSU-Prozesses braunes
Gesindel, dem der Zugang prinzipiell nicht verwehrt werden kann,
während auf der Pressebank kein türkisches Medium vertreten ist, weil
das OLG sein Akkreditierungsverfahren juristisch zulässig, gleichwohl
hanebüchen durchgeführt hat. Da ist es dann auch kein Trost, dass die
Neonazis unter den Zuschauern des Saales verwiesen werden könne

Politiker kritisieren Münchner Gericht wegen Platzvergabe im NSU-Prozess

Politiker von SPD und Grünen haben das Akkreditierungsverfahren für den Münchner NSU-Prozess, bei dem türkische Medien keine garantierten Plätze bekommen haben, kritisiert. Die Vorsitzende der Grünen, Claudia Roth, sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe), der bayerischen Justiz fehle "offenbar jegliches Fingerspitzengefühl". Es sei "ein schlechtes Signal, wenn dieser wichtige Prozess schon zu Beginn für solche Irri

Seehofer: Klage gegen Länderfinanzausgleich ist „Akt der politischen Notwehr“

Die Geberländer Bayern und Hessen haben am Montag wie angekündigt ihre Klage gegen das bestehende Ausgleichssystem der Bundesländer beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. Dies sei laut Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) ein "Akt der politischen Notwehr". Der Versuch, durch Verhandlungen zu einer gerechten Lösung zu kommen, sei gescheitert. Bayern wolle zwar weiter Solidarität zeigen, die gegenwärtige Regelung sei aber unge

Zentralrat der Muslime: NSU kein Trio, sondern eine Bewegung

Der Zentralrat der Muslime (ZMD) sieht in der Größe des NSU-Umfelds einen Beleg für die Verankerung der Terroristen in der Gesellschaft. Dass inzwischen 129 Personen identifiziert seien, zeige, dass man es mit einer Bewegung zu tun habe, sagte der Vorsitzende des ZMD, Aiman Mazyek, dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). "Schon die Formulierung `Trio` ist ein sprachliches Delikt". Mazyek forderte als eine Maßnahme, Islamfeindlichkeit zum Straftatb

„Bild“: Bayern und Hessen fordern mehr Eigenverantwortung im Länderfinanzausgleich

Die Bundesländer Bayern und Hessen reichen beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Montag ihre Klage gegen den Länderfinanzausgleich ein. Der gemeinsame "Antrag im Verfahren der abstrakten Normenkontrolle", der der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) vorliegt, zielt unter anderem darauf ab, die Berechnungsgrundlagen des Länderfinanzausgleichs grundlegend neu zu gestalten. Die Klage bezeichnet die "kumulierten Verteilungswirkungen des derzeitigen Ausgleich

Friedrich will auch im Bundestag gegen NPD-Verbotsantrag stimmen

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat angekündigt, auch im Bundestag gegen ein NPD-Verbotsverfahren zu stimmen. "Jedes Verfassungsorgan muss für sich entscheiden und muss die Entscheidung dann auch verantworten. Auch als Mitglied des Bundestages werde ich gegen einen Antrag stimmen", sagte Friedrich dem "Tagesspiegel am Sonntag". Vergangenen Mittwoch hatte das Bundeskabinett beschlossen, keinen eigenen Antrag auf ein Verbot der rechtsextremen NPD zu ste

FDP will NSU-Ausschuss nach der Bundestagswahl fortsetzen

In der Debatte um rechte Gewalt in Deutschland fordert die FDP die Fortsetzung des NSU-Untersuchungsausschusses nach der Bundestagswahl. FDP-Obmann Hartfrid Wolff sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Dass der Deutsche Bundestag bei dem Thema einfach seine Arbeit einstellt, sehen wir nicht ein." Im Mai findet die letzte Sitzung des Gremiums statt. Laut Wolff habe das eine Jahr nicht ausgereicht, "um ein vernünftiges Gesamtbild über den NSU, das Umfeld und den

BND gründet neue Abteilung zur Abwehr von Hackerangriffen

Der Bundesnachrichtendienst (BND) rüstet für den Kampf gegen die über das Internet geführten digitalen Spionageattacken personell auf. BND- Chef Gerhard Schindler unterrichtete nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" vergangene Woche eine kleine Runde von Bundestagsabgeordneten, dass eine neue Abteilung, die sich ausschließlich mit Hackerangriffen auf Bundeseinrichtungen und die deutsche Industrie beschäftigt, bis zu 130 Mitarbeiter stark

Kongolesischer Rebellenchef Ntaganda an Weltstrafgerichtshof überstellt

Der kongolesische Rebellenchef Bosco Ntagana ist am Freitag an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag überstellt worden. Der 40-Jährige, der sich selbst "Terminator" nennt, wurde in Begleitung von Mitarbeitern des IStGH aus der ruandischen Hauptstadt Kigali in die Niederlande geflogen, wie die US-Botschaft in Ruanda mitteilte. Der Rebellenführer hatte sich am Montag nach schweren Kämpfen im Osten Kongos in der US-Botschaft in Kigali gestellt und um

Anwälte bekommen höhere Honorare

Der Weg für eine Erhöhung der Anwaltshonorare ist frei: Auf die Erhöhung haben sich Bund und Länder jetzt geeinigt, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Samstagausgabe. Im Gegenzug werden die Gerichtsgebühren stärker angehoben, als der Bundestag dies ursprünglich geplant hatte. Die Einigung kam auf einem Geheimtreffen im Bundesjustizministerium zustande, bei dem Ressortchefs und Staatssekretäre aus den Bundesländern partei