Neue OZ: Kommentar zu Bildung / Schulen / Reform

Mit einer Klappe

Das neue Schulkonzept bietet die Chance, den gordischen Knoten in
der Systemfrage zu durchschlagen. Seit den 70er-Jahren tobt der
Streit um gemeinsames Lernen: unter Eltern, Politikern und
Bildungsforschern. Eine Reformer-Generation nach der anderen musste
allerdings einsehen: Das Gymnasium ist ein Fels im deutschen
Bildungssystem. Wer es angreift, beißt sich die Zähne aus.

Umgekehrt muss das aber nicht bedeuten, dass das Schulsystem ein
insgesamt unver&

Neue OZ: Kommentar zu Bund der Vertriebenen / Steinbach

Ohne Rücksicht auf Verluste

Erika Steinbach gehört zu den umstrittensten Persönlichkeiten der
Republik. Ihrem Ziel, ein sichtbares Zeichen für die vertriebenen
Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg zu setzen, ist sie ein großes
Stück nähergekommen. Konsequenz und Beharrlichkeit können ihr selbst
Kritiker nicht absprechen. Erika Steinbach ist Lobbyistin – im Blick
ausschließlich die Interessen des Vertriebenenverbandes. In diesem
Sinne hat s

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Weltwährungsfonds

Glückwunsch! Der befürchtete Währungskrieg
bleibt der Welt vorerst erspart. Mit der Einigung über eine
Neuverteilung von Macht und Stimmen im Internationalen Währungsfonds
haben die G 20 am Samstag im südkoreanischen Gyeongju zum richtigen
Zeitpunkt ein Zeichen gesetzt. Die Botschaft lautet: Im Finanzsektor
sind die politisch Verantwortlichen noch handlungs- und reformfähig.
Vergleicht man die Entwicklung im IWF mit der noch wichtigeren
Diskussion um die

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu geheimen Irakakten im Internet

Der jahrelange Krieg stumpft ab. Deshalb hält
sich im Irak die Empörung nach der Veröffentlichung weiterer bisher
geheimer US-Militärakten in Grenzen. Verständlich. Denn die meisten
Familien zwischen Mosul und Basra müssen sich nicht im Internet über
die Grausamkeiten im eigenen Land informieren. Sie kennen die
Wahrheit viel genauer, weil sie diese erlebt haben. Folter und Mord
gab es zu Zeiten Saddam Husseins und auch nach seiner Entmachtung. Da
hat sich

Lausitzer Rundschau: Dazulernen gibt es nicht

Neue Wikileaks-Enthüllungen zum Irak

Die Enthüllungen über die Grausamkeiten des
Irak-Krieges sind schon schlimm genug. Was aber noch viel mehr
schmerzt, ist die Erkenntnis, dass vom amerikanischen Militär seit
Jahren die alarmierenden Erkenntnisse gesammelt werden, ohne dass
daraus erkennbare Konsequenzen folgen. Barack Obama, der vor seiner
Zeit als Präsident sehr eindringlich über die Gefährdungen sprechen
konnte, die mit einem Krieg verbunden sind, hat nicht nur die
notwendige Debatte vermie

Lausitzer Rundschau: Die Zukunft verspielt

Zur Wiederwahl von BdV-Präsidentin Erika Steinbach

Die Wiederwahl von Erika Steinbach war so
frappierend eindeutig, dass die hypothetische Frage erlaubt sei: Was
wäre der Bund der Vertriebenen ohne seine langjährige Präsidentin?
Zwei Antworten sind denkbar. Variante 1: Der Bund der Vertriebenen
(BdV) hätte ohne Steinbach längst noch stärker an gesellschaftlicher
Bedeutung verloren, als dies ohnehin der Fall ist. Steinbach hat dem
BdV und dem Anliegen der Vertriebenen Aufmerksamkeit verschafft. Und
es kann sch

Rheinische Post: Daten-Hehler

Kommentar Von Thomas Reisener

Beinahe im Monatstakt zahlen deutsche Behörden
inzwischen Millionen für Steuer-CDs an anonyme Verkäufer. Ziel ist
der Zugriff auf Daten von Steuersündern, die ihr Geld am deutschen
Fiskus vorbei auf Auslandskonten horten. Die Strategie geht auf:
Aufgeschreckt vom Beamten-Trend zum Kuhhandel mit den Daten-Dieben
zeigen die Steuersünder sich zu Tausenden selbst an. Das bringt
Strafnachlass. Kritische Töne gegen das Vorgehen hört man selten.
Viele Bürg

Rheinische Post: Wikileaks-Skandal

Kommentar Von Gregor Mayntz

Die Veröffentlichung von fast 400.000 streng
geheimen Dokumenten zum Vorgehen des US-Militärs im Irak ist ein
Skandal. So viele Beiträge sind vor allem für den Profi nützlich, der
sich ein Bild von der operativen Taktik der US-Streitkräfte machen
und verwundbare Stellen identifizieren kann. Deshalb ist der Hinweis
richtig, dass US-Soldaten diese "Aufklärung" mit ihrem Leben bezahlen
müssen. Der größere Skandal ist freilich das Trei

Rheinische Post: Der Guttenberg der Liberalen

Kommentar Von Sven Gösmann

Die FDP gibt ein verheerendes Bild ab. Nur noch
drei bis fünf Prozent der Deutschen würden sie wählen – vor einem
Jahr waren es knapp 15. Die Konferenz der Kreisvorsitzenden lieferte
dazu einen Blick in die Seele der Partei. Der Parteivorsitzende sei
ein "Grüßaugust", schleuderte ein Parteifeind Guido Westerwelle
entgegen. Ein anderer warf ihm vor: "Ihre Realität ist nicht die
meine". Westerwelles Ansehen und das seiner
Bundestagsfraktions

BERLINER MORGENPOST: Sich nicht selber kleiner machen – Leitartikel

Eigentlich mag sich die FDP genau so, wie sie sich
gibt: kleinbürgerlich und mittelständisch, marktliberal und
karrieristisch, leistungsorientiert und fortschrittlich. Die Reden
der Parteispitze vor den Kreisvorsitzenden gestern in Berlin trugen
dem in jeder Hinsicht Rechnung. Dafür wurden sie mit viel Applaus
belohnt. Leider aber mögen die Wähler die FDP nicht mehr. Und das ist
ein Riesendilemma für die Liberalen. Denn was kann es Schlimmeres
geben, als f&uum