Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Israel/Friedensprozess

Der Nahe Osten ist ein Pulverfass. Selten war
diese Umschreibung für die Region treffender als in diesen Monaten.
In Syrien tobt ein Bürgerkrieg, Ägypten taumelt am Abgrund und im
Libanon explodieren immer wieder Bomben. Israel müsste also daran
gelegen sein, in dieser schwierigen Situation zumindest jene
Brandherde zu entschärfen, auf die die Regierung direkten Einfluss
hat. Aber die Politiker in Jerusalem machen genau das Gegenteil. Der
Ankündigung für

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu USA/Obama/NSA

Aus europäischer Sicht mag enttäuschen, wie
stark Barack Obama weiterhin Sicherheit vor Freiheit setzt, wie er
den "Whistleblower" Edward Snowden attackiert, ohne den die Welt
nicht um das gigantische Ausmaß der amerikanischen Spionagearbeit
wüsste. Aber immerhin: mit seiner Rede im Washingtoner
Justizministerium hat Obama Hoffnung gemacht, dass seine Wurzeln in
der Bürgerrechtsbewegung nicht gänzlich vertrocknet sind. Er zeigt
sich gewillt, die NS

Badische Zeitung: Obamas Geheimdienstpläne: Mehr als Imagepolitur Kommentar von Thomas Fricker

Die amerikanischen Programme zur Überwachung der
weltweiten Telefon- und Internetkommunikation werden fortgesetzt.
Alles andere als die Bestätigung und Bekräftigung dieses
Ist-Zustandes durch Präsident Barack Obama wäre eine Sensation
gewesen. Wer immer sich eine solche erträumt haben mag, wird jetzt
enttäuscht sein. Realistisch war die Hoffnung auf einen
prinzipiellen Wandel in der US-Geheimdienst-Philosophie indes nie.
Dazu nehmen die USA die Verteidi

Neue OZ: Kommentar zu Stahl ThyssenKrupp

Warum erst jetzt?

Drei Jahre ist ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger nun im Amt.
Aber die Wende, die den Stahl- und Technologiekonzern wieder auf
Erfolgskurs bringen soll, lässt auf sich warten.

Zugegeben, auch der talentierteste Manager kann ein solches
Konglomerat nicht binnen drei Jahren in ein effizientes,
zukunftsfähiges Unternehmen verwandeln. ThyssenKrupps Altlasten – an
erster Stelle die Schulden und das verlustreiche Stahlwerk in
Brasilien – sind schier erdr&uum

Lausitzer Rundschau: Schlafseminar Bundestag Zur Länge der Redezeiten von Koalitions- und Oppositionsparteien

Bundestagsdebatten hat von jeher kaum jemand
zugehört, doch jetzt ist auch der letzte Anreiz weg. Die
zurückliegende Woche hat es gezeigt. Von einer Stunde Debatte reden
derzeit 44 Minuten lang zahlreiche Vertreter der Großen Koalition,
bis zum letzten Hinterbänkler, und begründen gebetsmühlenartig, warum
alles prima und richtig ist, was die Regierung so macht. Motto: Es
ist alles gesagt, aber noch nicht von allen. Und nur 16 Minuten lang
dürfen Linke un

BERLINER MORGENPOST: Obama scheint begriffen zu haben/ Ein Leitartikel von Jochim Stoltenberg

Endlich scheint der amerikanische Präsident
begriffen zu haben, zu welchem Vertrauenseinbruch das maßlose
Spionieren seiner Geheimdienste geführt hat. Er werde das
Datensammeln im In- wie im Ausland begrenzen, verbündete Staats- und
Regierungschef sollen künftig ungestört telefonieren können. Aber
alles unter dem Vorbehalt, dass die nationale Sicherheit Amerikas
nichts anderes verlange. Da bleiben viele Fragen. Wie weit die
Einsicht des einst als Heilsb

Schwäbische Zeitung: Schieflage mit Ansage – Kommentar

Die Schieflage des Windanlagen-Finanzierers
Prokon empfinden viele Kleinanleger als schmerzhaft, weil sie sich
auf der guten Seite wähnten. Sie wollten mit ihrem Investment Rendite
erzielen und zugleich Gutes tun – nämlich den Ausbau grüner Energien
vorantreiben. Prokon sollte der sympathische Gegenentwurf zu den
börsennotierten Stromkonzernen sein. Dabei bewerten Finanzexperten
das Unternehmen schon lange als riskantes Investment mit hohem
Ausfallrisiko.

Diese Warn

Schwäbische Zeitung: Wiederholte Scheußlichkeit – Kommentar

Kurt Tucholsky, der große deutsche
Schriftsteller und Humanist, war im Jahr 1907 Zeuge der Hinrichtung
eines Raubmörders. Er hat dazu geschrieben: "Nun denke man sich, eine
Tür öffnet sich und sie zerren einen Menschen heraus, der soll
sterben und will nicht. Sein Opfer wollte es auch nicht – also wozu
die Scheußlichkeit wiederholen?" Knapper, präziser kann man ein
Plädoyer gegen die Todesstrafe kaum in Worte fassen. Wozu die
Scheußlichk

Weser-Kurier: Zur Rede von US-Präsident Barack Obama schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Barack Obama ist ein großer Freund der telegenen
Symbolik. Spricht er über Re-Industrialisierung der USA, lässt er
schon mal ein paar Gabelstapler oder Metallpressen im Hintergrund
arrangieren. Geht es um die Bildungsmisere an US-Grundschulen, bilden
besorgt dreinblickende Mütter eine Kulisse, die an sich schon die
Botschaft ist. Der Aussöhnung mit der islamischen Welt widmete Obama
sich in Kairo, der atomaren Abrüstung in Prag, hinter dem einstigen
Eisernen

Ostthüringer Zeitung: Kommentar von Jörg Riebartsch „Sprung auf, marsch, marsch“ zu Bundeswehr und Familienfreundlichkeit

"Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin."
Zum Beispiel weil Frau Stabsgefreite gerade Babypause hat oder Herr
Feldwebel momentan die Kleinen aus dem Hort abholt. So wird es also
nicht gedacht sein und auf diesem Feldzug bleibt der zitierte Spruch
des amerikanischen Schriftstellers Carl Sandburg – oft falsch Bert
Brecht zugeschrieben – ein Wunschtraum von Pazifisten. Deutschlands
neue Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen eckt mit ihrer Idee
der familienfreundlic