Rheinische Post: Schlecker ist nur schwer zu retten

Ein Kommentar von Georg Winters:

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass schiere Größe ein
Unternehmen nicht vor dem Untergang retten kann – Schlecker wäre
eines. Jahrzehntelang hat das Unternehmen versucht, durch
überbordendes Wachstum die Mängel in den einzelnen Häusern zu
kaschieren: zu klein, zu eng, mitunter zu unsortiert und sogar zu
schmuddelig. Selbst wenn nach langem Leidensweg am Ende die Einsicht
in den Renovierungsbedarf da gewese

Rheinische Post: Büßer Guttenberg

Ein Kommentar von Reinhold Michels:

Nachdem CSU-Chef Franz Josef Strauß 1962 wegen einer Unwahrheit im
Bundestag als Verteidigungsminister demissionieren musste, zog er
sich für drei Jahre aus dem politischen Bonn zurück. Der Altphilologe
studierte in Innsbruck Wirtschaft. 1966 hatte er ein glänzendes
Comeback als Bundesfinanzminister. 1969 präsentierte Strauß den
vorläufig letzten Bundesetat ohne neue Schuldenaufnahme. Geschichte
wiederholt sich nich

WAZ: Guttenberg geht. Kommentar von Ulrich Reitz

Der nach dem Bundespräsidenten Horst Köhler
prominenteste gescheiterte Seiteneinsteiger kehrt in den nächsten
Jahren nicht in die Politik zurück. Das ist eine kluge, souveräne
Entscheidung, die überhaupt erst die Basis dafür bildet, dass
Karl-Theodor zu Guttenberg eines fernen Tages wieder politisch tätig
werden kann, falls er will.

Man könnte es schade finden, dass Deutschland um ein politisches
Naturtalent ärmer ist. Wenn, ja wenn nic

WAZ: Schlecker-Pleite mit Ansage. Kommentar von Christopher Shepherd

Überraschend kommt die Pleite der größten deutschen
Drogeriemarkt-Kette Schlecker wahrlich nicht: Schon seit Jahren
steckt das Unternehmen in den roten Zahlen und musste massenweise
Filialen schließen. Weitere Geschäftsschließungen werden folgen. Ob
mit oder – wie angestrebt – ohne Kündigungen, wird sich zeigen.

Doch wie konnte es dazu kommen, dass der deutsche
Drogerie-Marktführer so tief abstürzt? Ein Blick in die Läden genügt

WAZ: Illegal im Internet. Kommentar von Walter Bau

Der neueste Kinofilm? Die Nummer 1 der
Pop-Hitparade? Der E-Book-Bestseller? Die aktuelle Zeitungs-App? Mit
zwei, drei Mausklicks ist die gewünschte Datei auf der Festplatte,
der Hör-, Seh- und Lesegenuss kann beginnen.

So weit, so gut. Das Internet macht–s möglich. Allerdings: Viele
Internetnutzer umgehen über dubiose Web-Seiten die Bezahlfunktion und
holen sich das Objekt ihrer Begierde umsonst auf ihren Computer.

Gemäß dem Sponti-Spruch "Legal,

Rheinische Post: Tankstelle als Kasino

Ein Kommentar von Birgit Marschall:

Bislang war Benzin am Wochenende meist günstiger als am
Wochenanfang. Dienstags gab es dann an deutschen Tankstellen
bemerkenswerte Absatzeinbrüche. Da an den Wochenenden die
Preiszentralen der Ölkonzerne nicht komplett besetzt waren, blieben
Preiserhöhungen samstags und sonntags eher aus. Das will die Branche
jetzt ändern: Sie erhöht die Preise nun öfter bereits sonntags – und
hofft auf besonders gute Geschäft

NRZ: Kommentar zu Thyssen-Krupp von LOTHAR PETZOLD

Die Fehler sind erkannt, ein Teil der in den Morast
des brasilianischen Urwalds gesetzten Milliarden rund um den Bau
eines neuen Stahlwerks wird abgeschrieben – es ist an der Zeit, dass
sich Thyssen-Krupp mit neuem Schwung der Zukunft zuwendet. Die
Führungsmannschaft um Vorstandschef Heinrich Hiesinger hat sich auf
den Weg gemacht. Bei der gestrigen Konzern-Hauptversammlung wurden
Fehler eingeräumt. Aber gleichzeitig hat Hiesinger, fast wie befreit,
die Hinwendung zu einem st&aum

NRZ: Kommentar zu Organspenden von JAN JESSEN

Menschen, die einem Angehörigen oder einem engen
Freund ein Organ spenden, sollen danach vernünftig medizinisch
versorgt werden und keine wirtschaftlichen Nachteile haben. Was so
selbstverständlich klingt, soll – erst – jetzt Gesetz werden. Aktuell
sieht es noch so aus: Lebende Organspender werden zwar für ihre
menschliche Größe gelobt – siehe SPD-Fraktionschef Frank-Walter
Steinmeier, der seiner Frau eine Niere spendete und dafür allerorten
Respekt ernt