Lausitzer Rundschau: Ein historischer Tag!
Zum Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak

An einem solchen Tag ist es schwer, als Journalist
die nötige Distanz zu wahren. Denn in Kairos Straßen tanzen und
jubeln Millionen, weil der alte Despot Mubarak endlich weg ist. Eine
fast friedliche Revolution, Verbrüderungsszenen zwischen Volk und
Armee, ausgelassene Stimmung allenthalben – so etwas hat die Welt
schon mal erlebt. Erinnerungen an den Mauerfall kommen unwillkürlich
hoch. Vor allem in Deutschland. In Ägypten hat es auch Tote gegeben.
Die Bilder gin

Westdeutsche Zeitung: Mubarak =
von Martin Vogler

Nach dem Rücktritt-Jubels warten komplizierte
Aufgaben Ägypten braucht Glück und unsere Hilfe

Martin Vogler

martin.vogler@wz-plus.de Möglicherweise werden wir nie erfahren,
warum sich Mubarak doch zum Rücktritt durchrang – oder wer ihn mit
welchen Mitteln dazu trieb. Sicher ist nur, dass sein Schritt nichts
mit tieferer Einsicht zu tun hat. Denn noch am Abend zuvor hatte der
ägyptische Präsident bei seiner Ansprache starrsinnig gewirkt. Er
hatte d

FT: Kommentar zuÄgypten/Mubarak

Es ist eine bemerkenswerte Revolution. Friedlich
und doch beharrlich haben die Ägypter gegen alte Machtstrukturen
aufbegehrt und eine Demokratisierung des Landes eingefordert. Und
ausgerechnet das Militär hat ihnen zum Sieg verholfen. Mubaraks Ende
sieht aus wie ein sanfter Militärputsch – im Interesse des Volkes.
Wann hat es das schon einmal gegeben? Ungewöhnlich genug war es,
dass sich die Generäle schon mit Beginn der Massendemonstrationen
neutral verhielten

NRZ: Neue Epoche in Arabien: Despotendämmerung im Orient – Kommentar von Rüdiger Oppers

Das ägyptische Volk hat Geschichte geschrieben. Wie
der Berliner Mauerfall markiert der Sturz des ägyptischen Despoten
Mubarak einen historischen Wendepunkt. Der Präsident ist weg; verjagt
vom eigenen Volk. Dem hat er nicht "einen letzten Dienst erwiesen",
wie Kanzlerin Merkel kommentierte, sondern er hat sich widerwillig
einer beeindruckenden, friedlichen Revolution gebeugt. Hinter den
Kulissen gab es politische Machtkämpfe und internationale
Interventionen,

WAZ: Noch ist es nicht gelaufen am Nil
– Kommentar von Ulrich Reitz

Freuen wir uns mit dem ägyptischen Volk. Ein übler
Diktator weniger ist erst einmal die beste aller Nachrichten. Aber,
anders als in Deutschland im Herbst 1989, steht das Ergebnis dieser
Revolution leider noch nicht fest. Jenseits der Euphorie beginnen
bohrende Fragen. Hat wirklich das Volk Mubarak gestürzt? Oder hat das
Militär, das seit 60 Jahren regiert (Mubarak war einmal
Luftwaffen-Chef) seinen alten, unhaltbar gewordenen Repräsentanten
beseitigt, um ihn k&uum

Westfalenpost: ZuÄgypten

Die Abreise Mubaraks nach Scharm-el-Scheich war eine
Flucht. Vor dem Volk und schließlich auch vor dem Militär. Generäle
führten die längst überfällige Abdankung des greisen Präsidenten
herbei. Putsch in Ägypten. Chaos in Kairo. Der Volkszorn kochte. Wut
und Verzweiflung über die Rücktrittsverweigerung des kranken, alten
Mannes noch am Donnerstag. Beachtlich, dass die Massen so
diszipliniert blieben. Von einer Sekunde zur anderen h&au

Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu Ägypten

Es besteht kein Grund zur Euphorie. Die
Generale sind selbst Teil des Systems und verteidigen ihre Pfründe.
Sie wollen vorsichtige Veränderungen im Rahmen des bestehenden
Systems, aber keinen radikalen Wechsel. Das vorrangige Ziel besteht
darin, die misstrauisch beäugte Muslimbruderschaft von der Macht
fernzuhalten. Und auch der Spielraum für die übrige Opposition wird
zumindest in einer Übergangszeit klein bleiben. Traditionell gibt es
in Ägypten eine e

Mindener Tageblatt: Kommentar zuÄgypten /
Ungewisse Zukunft

Das ägyptische Volk hat gesiegt. Der Druck wurde zu
groß, im Inneren allemal und wohl auch von außen. Vorhersehbar und
schließlich mit nicht einmal einem Tag Verspätung musste der alte
"Pharao" Mubarak doch noch von der Macht lassen; sein Schicksal ist
vorerst ungewiss. Ungewiss ist aber auch die politische Zukunft
seines Landes. Das hat sich zwar nun erfolgreich von seinem Despoten
getrennt. Doch ob es mit der Machtübernahme des Militärs eine

Neues Deutschland: Wo bleibt die Opposition?

Mubaraks Zeit ist abgelaufen. Das wussten alle
schon vor zwei Wochen, auch ihm selbst hätte das klar sein müssen.
Jahre gottgleicher Herrschaft waren aber auch in Ägypten der
Sensibilität eines Staatsoberhauptes für das Leben außerhalb der
Paläste nicht zuträglich, und dann gar Jahrzehnte wie im Falle
Mubaraks…

Als sehr gemäßigte Oppositionelle ihm vor einem Jahr nahelegten,
für die Präsidentschaftswahlen im September 2011

Mindener Tageblatt: Kommentar zuÄgypten/Mubarak-Rücktritt /
Der Wind wird zum Sturm

Der zunehmend stürmische Wind des Wandels in den
nordafrikanisch-arabischen De-facto-Diktaturen fegt den nächsten
Despoten aus dem Sattel. Mit "Pharao" Husni Mubarak fällt allerdings
ein deutlich gewichtigerer Repräsentant und Nutznießer der hiesigen
Machtstrukturen als es Tunesiens Ben Ali war – bedeutender schon der
schieren Größe seines Landes wegen, aber auch aufgrund der stabileren
Verwurzelung seines Herrschaftssystems in den heimischen E