Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung (Rostock) zu Flüchtlingsstrom Mahgreb-Europa:

Jahrelang konnte Europa den Flüchtlingsstrom
weitgehend unter Kontrolle halten – auch, weil es den polizeilichen
und geheimdienstlichen Unterdrückungsapparat der Potentaten zwischen
Mauretanien und Ägypten unterstützte. Flucht war teuer und
lebensgefährlich. Das Abschiebesystem funktionierte und schreckte ab.
Doch nun ist der Apparat dabei, zu implodieren. Die Ungeduld der
Jugendlichen ist so groß wie die Hoffnung auf echte Reformen klein
ist. Viele glauben n

Lausitzer Rundschau: Die Stunde der Generäle
Militär übernimmt die Macht in Ägypten

Es ist in den vergangenen Tagen oft darüber
geschrieben worden, dass in Ägypten ein Militärputsch stattfindet,
über den sich ein Volk nicht nur freut, sondern den es geradezu
herbeigesehnt hat. Tatsächlich aber ist die Machtübernahme der
Generäle nichts anderes als ein zerbrechlicher Kompromiss für
begrenzte Zeit. Denn wirklich geputscht haben sie nicht, die
Befehlshaber der Streitkräfte. Und so haben sie auch keinerlei
Vorstellungen entwickelt

RNZ: Alles beim Alten

Von Klaus Welzel

Mubarak ist weg – und der Blick wird frei auf die zweite Reihe
hinter der Galionsfigur der ägyptischen Militärdiktatur. Man stellt
fest: Im Land der Pharaonen hat sich gar nicht so viel verändert. Und
doch sehr viel. Die Demonstranten sind zufrieden, brechen die Zelte
ab, warten auf dringend nötige Reformen. Das Militär verschwendet
seinerseits keine Zeit beim Umbau der Herrschaftsstrukturen, ob
daraus jedoch in absehbarer Zeit eine Demokratie w

Westfalenpost: zu Lampedusa/Flüchtlinge

Der Westen hat sich viel zu lange selbst belogen.
Europäer und Amerikaner waren der Illusion verfallen, die
autokratischen Herrscher der Maghreb-Staaten garantierten in der
Region halbwegs Stabilität. Die Volksaufstände in Tunesien und
Ägypten belehrten die Strategen eines Besseren. Stabilität, egal
welcher Schurke an der Regierung diese für sein Land versprach, war
das Ziel westlicher Nahost-Politik. Keine Experimente, lautete die
Maxime, damit Ruhe war. Die

stern.de: Mubarak findet Zuflucht im Emirat Schardscha

Der zurückgetretene ägyptische Präsident Husni
Mubarak hat das Land bereits am Freitag verlassen und Zuflucht in dem
Emirat Schardscha gefunden. Das berichtet das Online-Magazin
stern.de. Danach bestätigten mehrere Quellen, dass eine Maschine der
privaten Fluglinie Air Arabia den 82-Jährigen am Freitag im Ferienort
Scharm-el-Scheich aufgenommen und außer Landes gebracht hat.
Schardscha am Persischen Golf ist Teil der Vereinigten Arabischen
Emirate. Eine Eskort

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Zukunft vonÄgypten

as ägyptische Volk hat eine Schlacht gewonnen,
aber der Kampf ist noch lange nicht entschieden. Mit der Vertreibung
Husni Mubaraks in sein Luxus-Exil haben die Demonstranten zwar das
Ziel erreicht, das die Protestbewegung drei Wochen lang einte: den
Pharao vom Thron zu stoßen. Doch der Weg zur Freiheit ist heute nicht
weniger verschlungen als in den besten Tagen des Diktators. Nach der
Machtergreifung der Armee lautet die entscheidende Frage, ob die
Generäle bereit sind, di

WAZ: Es gärt überall
– Kommentar von Martin Gehlen

Ägypten macht Weltgeschichte. Der Millionen-Jubel
auf dem Tahrir-Platz zog am Ende den ganzen Globus mit in seinen
Bann. Tunesien war das erste schwere Donnergrollen, Ägypten jetzt der
politische Vulkanausbruch im Zentrum der arabischen Welt. Der Orient
erlebt seinen eigenen Fall der Mauer – einer Mauer aus
Machtmissbrauch und Polizeiterror, aus Ignoranz und erzwungener
politischer Unmündigkeit. Keines der Regime kann sich diesem Sog mehr
entziehen. Ob in Algerien, Libyen, Pa

Neues Deutschland: Washingtons Albträume

Jetzt, da Mubarak gestürzt ist, hat er offenbar im
Westen niemals Freunde gehabt. Euphorisch feiert die abendländische
Welt »einen Sieg der Demokratie« in Ägypten, den sie nachweisbar
nicht wollte und den sie erst zu feiern begann, als er nicht mehr
aufzuhalten war. Nun werden die Revolutionäre umarmt, ja umklammert,
geködert mit dem dezenten Hinweis, dass anstelle der Entmachteten nun
sie die Empfänger von Geld und guten Worten aus dem Westen seien

Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel Mittelbayerische Zeitung zuÄgypten

Die Stunde des Militärs

Mubaraks grotesker Abschied von der Macht ist erst der Beginn der
Despoten-Dämmerung.

Das langsame Dahinscheiden des letzten Pharaos erinnert in seiner
Tragik an die letzten Tage im Führerbunker: Obwohl der Untergang
nahte, klammerte sich Husni Mubarak an die Macht – ohne sich um das
Schicksal des eigenen Volks zu scheren. Doch er erkaufte sich nur
eine Gnadenfrist für wenige Stunden. Mit seiner letzten
Fernsehansprache demaskierte sich d

Trierischer Volksfreund: Kommentar zuÄgypten/Mubaraks Rücktritt: Friedlich, aber unbeirrbar

Glückwunsch an die Ägypter. Nicht nur, weil sie
bewiesen haben, dass kein Diktator auf Dauer gegen ein entschlossenes
Volk regieren kann. Sondern auch, weil sie in einer Situation größten
Zorns friedlich geblieben sind. Friedlich, aber unbeirrbar. Das lässt
hoffen, dass es auch einen dauerhaft gewaltfreien Weg von der
Diktatur zur Demokratie geben könnte. Auch wenn es schwierig und
risikoreich wird.

Die westlichen Demokratien sollten sich dabei mit guten
Ra