Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Trojaner aus Bayern

Der Staatstrojaner trägt Weiß-Blau, er ist ein
Bayer. Joachim Herrmann, der Innenminister des Freistaats, beendete
gestern am späten Nachmittag das Rätselraten um die Herkunft der
Spionagesoftware, deren Enttarnung seit Sonntag Politik und
Öffentlichkeit elektrisiert hatte. Die CSU-geführte Landesregierung
hält sich ja für besonders fix. Bei der Suche nach dem Absender des
Computervirus zeigte sie jedoch eine auffallend lange Leitung. Das
Bekenntni

RNZ: Chaos in Kairo

Die Rhein-Neckar-Zeitung kommentiert die
Ausschreitungen in Kairo und die Lage der Kopten: "Gewalt gegen
koptische Christen in Ägypten gibt es nicht erst seit dem Sturz der
Mubarak-Regimes. An Neujahr 2011 gab es einen tödlichen
Bombenanschlag auf eine Kirche, ein Jahr zuvor eine blutige
Schießerei. Doch inzwischen häufen sich die Übergriffe fanatisierter
Mobs. Neu an den Ereignissen vom Sonntagabend ist indes die aktive
Rolle, die staatliche Stellen dabei s

Mitteldeutsche Zeitung: zu Bahnanschlägen

Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass es in
Deutschland ein linksextremistisches Problem gibt. Das haben die
jüngsten Ereignisse bei der Bahn gezeigt. Was sich daraus entwickelt,
ist offen. Ein Anlass ist der Afghanistan-Krieg. Überdies geht es den
Tätern vielfach um das, was Gentrifizierung heißt – also die
Aufwertung von Stadtvierteln mit dem Effekt, dass die ärmere
Ursprungsbevölkerung dem Verdrängungswettbewerb auf dem
Immobilienmarkt unterliegt –

Mitteldeutsche Zeitung: zum Bundestrojaner

Bayern hat zugegeben, dass die skandalösen
Späh-Programme von den Behörden des Freistaats eingesetzt wurden. Von
den staatlichen Ermittlern als Verdächtige definierte Personen wurden
damit in einer Weise ausgeforscht, wie es das in unserem Rechtsstaat
bislang noch nicht gegeben hat. In einem Gerichtsverfahren in Bayern
wurde bereits ein Fall publik, bei dem die Späh-Software exzessiv
angewandt und in wenigen Monaten 60.000 Fotos von dem Bildschirm
einer Person gemac

Rheinische Post: Fluglotsen streiken frühestens Donnerstag

Die deutschen Fluglotsen wollen spätestens bis
Mittwochabend auf Streiks verzichten. Das sagte ein Sprecher der
Fluglotsen-Gewerkschaft GdF der in Düsseldorf erscheinenden
Rheinischen Post (Dienstagausgabe). Hintergrund ist ein letztes
Schlichtungsgespräch unter Führung von Rainer Bomba (CDU),
Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, der die Fluglotsen und
ihren Arbeitgeber, die Deutsche Flugsicherung (DFS) am Mittwoch
vormittag zusammenbringen will. "Wir

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Unruhen in Kairo Langer Weg CARSTEN HEIL

Die Bilder sind fürchterlich: Panzer, die
rücksichtslos in eine Menschenmenge rasen; Soldaten, die aus
brennenden Panzern fliehen und vom wütenden Mob gestellt und gelyncht
werden; eine staatliche Ordnungsmacht, die nicht in der Lage (oder
nicht Willens) ist, für Ordnung zu sorgen. Dabei ist genau das eine
der wichtigsten Aufgaben eines Staates. Der arabische Frühling hat in
Ägypten seine Unschuld verloren. Zwar ist nicht wirklich geklärt, wer
oder welche S

WAZ: Teures Erbe der fetten Jahre. Kommentar von Sibylle Raudies

Ob eine Stadt mit weniger als 200 000
Einwohnern wie Herne oder Mülheim eine U-Bahn braucht, sei
dahingestellt. Jede wirtschaftlich auch nur halbwegs durchdachte
Antwort müsste wohl "Nein" lauten. Aber solche Fragen hat man sich
bei der Planung in Zeiten des Überflusses gar nicht erst gestellt.
Die Region vernetzen, Metropole werden, davon träumten die
Stadtväter.

Zumal Bund und Land die schnellen Bahnen zu 90 Prozent bezahlten.
Da dachte n

WAZ: Sinnlose Gewalt. Kommentar von Dietmar Seher

Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. So verquer
könnte man die Serie der Brandanschläge rechtfertigen, die seit
Jahresbeginn die Hauptstadt Berlin quält und nicht nur die. Aber das
ist grober Unfug.

Wer aus welchen erfundenen politischen Gründen auch immer an
Kleinwagen zündelt, S-Bahn-Computer abfackelt, ganze Schnellstrecken
lahmlegt, geht nicht nur das Risiko ein, doch Personen zu verletzen.
Er schädigt Autofahrer, die ihre 14 Jahre alte Kiste betra

WAZ: Sorge umÄgypten. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Es war die Armee, die zu Beginn dieses Jahres dafür
sorgte, dass die vielen Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz in Kairo
nicht in einem wochen- oder monatelangen Blutbad endeten. Schließlich
unterstützte sie nicht länger Hosni Mubarak, und so blieb dem
ungeliebten Machthaber und seiner Familie nichts anderes mehr übrig,
als das Handtuch zu werfen.

Die ägyptische Revolution war ein wunderbares Zeichen für den
gesamten arabischen Raum, ebenso wie die f