Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Schlecker-Insolvenz Krisengerede STEFAN SCHELP

Der Druckmaschinenhersteller Manroland ist
insolvent. Der traditionsreiche Kamerahersteller Kodak desgleichen.
Und jetzt auch noch Schlecker. Rollt nun eine neue, eine weltweite
Pleitewelle auf uns zu? Sind schon wieder zigtausende Arbeitsplätze
in Gefahr? Schon werden Erinnerungen an die vergangene Krise von 2008
wach, als der Stellenabbau in Deutschland in Zehntausenden gezählt
wurde. Sind das also die Signale einer erneuten wirtschaftlichen
Talfahrt? Eher nicht. Der Zusammenbr

Rheinische Post: Schlecker ist nur schwer zu retten

Ein Kommentar von Georg Winters:

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass schiere Größe ein
Unternehmen nicht vor dem Untergang retten kann – Schlecker wäre
eines. Jahrzehntelang hat das Unternehmen versucht, durch
überbordendes Wachstum die Mängel in den einzelnen Häusern zu
kaschieren: zu klein, zu eng, mitunter zu unsortiert und sogar zu
schmuddelig. Selbst wenn nach langem Leidensweg am Ende die Einsicht
in den Renovierungsbedarf da gewese

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Schlecker

Schleckers Insolvenzantrag bedeutet zum Glück
noch nicht das Aus. Nicht nur die 30 000 Beschäftigten, auch die
vielen Kunden in ländlichen Regionen hoffen auf eine Fortsetzung. Im
Dorf ist Schlecker oft fast der einzige Anbieter von
Drogerieartikeln. Es würde das Leben auf dem Land noch unattraktiver
machen, wenn man für Handcreme, Geschirrspülmittel oder Vogelfutter
erst 15 oder 25 Kilometer in die nächste Stadt fahren muss. Das
Mitleid erstreckt sich a

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Guttenberg

Aachener Narren haben das Recht, sauer zu sein.
Zum zweiten Mal glänzt Karl-Theodor zu Guttenberg bei der Verleihung
des Ordens wider den tierischen Ernst durch Abwesenheit. Der
Karnevalsverein muss seinem Stargast verzeihen. Denn vorerst ist dem
CSU-Politiker die Lust auf Späße vergangen. Zehn Monate nach seinem
Rücktritt als Verteidigungsminister hat er den richtigen Schluss
gezogen: Für eine Wiederkehr in die aktive Politik ist die Zeit noch
nicht reif. In sei

Rheinische Post: Büßer Guttenberg

Ein Kommentar von Reinhold Michels:

Nachdem CSU-Chef Franz Josef Strauß 1962 wegen einer Unwahrheit im
Bundestag als Verteidigungsminister demissionieren musste, zog er
sich für drei Jahre aus dem politischen Bonn zurück. Der Altphilologe
studierte in Innsbruck Wirtschaft. 1966 hatte er ein glänzendes
Comeback als Bundesfinanzminister. 1969 präsentierte Strauß den
vorläufig letzten Bundesetat ohne neue Schuldenaufnahme. Geschichte
wiederholt sich nich

WAZ: Schlecker-Pleite mit Ansage. Kommentar von Christopher Shepherd

Überraschend kommt die Pleite der größten deutschen
Drogeriemarkt-Kette Schlecker wahrlich nicht: Schon seit Jahren
steckt das Unternehmen in den roten Zahlen und musste massenweise
Filialen schließen. Weitere Geschäftsschließungen werden folgen. Ob
mit oder – wie angestrebt – ohne Kündigungen, wird sich zeigen.

Doch wie konnte es dazu kommen, dass der deutsche
Drogerie-Marktführer so tief abstürzt? Ein Blick in die Läden genügt

WAZ: Guttenberg geht. Kommentar von Ulrich Reitz

Der nach dem Bundespräsidenten Horst Köhler
prominenteste gescheiterte Seiteneinsteiger kehrt in den nächsten
Jahren nicht in die Politik zurück. Das ist eine kluge, souveräne
Entscheidung, die überhaupt erst die Basis dafür bildet, dass
Karl-Theodor zu Guttenberg eines fernen Tages wieder politisch tätig
werden kann, falls er will.

Man könnte es schade finden, dass Deutschland um ein politisches
Naturtalent ärmer ist. Wenn, ja wenn nic

WAZ: Illegal im Internet. Kommentar von Walter Bau

Der neueste Kinofilm? Die Nummer 1 der
Pop-Hitparade? Der E-Book-Bestseller? Die aktuelle Zeitungs-App? Mit
zwei, drei Mausklicks ist die gewünschte Datei auf der Festplatte,
der Hör-, Seh- und Lesegenuss kann beginnen.

So weit, so gut. Das Internet macht–s möglich. Allerdings: Viele
Internetnutzer umgehen über dubiose Web-Seiten die Bezahlfunktion und
holen sich das Objekt ihrer Begierde umsonst auf ihren Computer.

Gemäß dem Sponti-Spruch "Legal,

Rheinische Post: Tankstelle als Kasino

Ein Kommentar von Birgit Marschall:

Bislang war Benzin am Wochenende meist günstiger als am
Wochenanfang. Dienstags gab es dann an deutschen Tankstellen
bemerkenswerte Absatzeinbrüche. Da an den Wochenenden die
Preiszentralen der Ölkonzerne nicht komplett besetzt waren, blieben
Preiserhöhungen samstags und sonntags eher aus. Das will die Branche
jetzt ändern: Sie erhöht die Preise nun öfter bereits sonntags – und
hofft auf besonders gute Geschäft