Die arabische Welt ist im Aufruhr – und der
Westen weiß nicht, wie er darauf reagieren soll. Verbal grenzt man
sich von den Alleinherrschern und Diktatoren ab, aber das geschieht
im verschämten Wissen darum, dass man Gaddafi , Mubarak, Ben Ali und
andere Potentaten jahrelang hofiert hat. Das geschah – realpolitisch
gesehen – aus gutem Grund. Nordafrika und der Nahe Osten liefern seit
Jahrzehnten verlässlich Öl. Die Herrscher unterdrückten schon aus
purem Eigeninte
Die israelische Regierung gibt sich betont
unbeeindruckt von den Umwälzungen in der arabischen Welt. Mit der
gestrigen Bombardierung Gazas will sie offenbar unterstreichen, dass
sie nichts, aber auch gar nichts an ihrer politischen Linie zu ändern
gedenkt, also auch nicht vorhat, irgendwelche Gesten in Richtung
Verständigung gegenüber den Palästinensern anzudeuten. Soll jedes
Geschoss aus Gaza über die Grenze weiter mit einem Hundertfachen an
Raketen aus Isr
Gaddafis jahrzehntelange Herrschaft in Libyen
steht vor dem Zusammenbruch. Das Regime ist auseinander gefallen, der
überwiegende Teil der Armee zur Opposition übergelaufen. Unklar ist
nur noch, wie lange sich das Ende Gaddafis hinzieht. Wie viel Blut
noch vergossen wird, bis die Libyer ihren grausamen Diktator
endgültig besiegt, die Kontrolle auch in der Hauptstadt Tripolis
übernommen haben. Doch was kommt nach Gaddafi? Wer kann Libyen aus
dem Tal der Anarchie und des
Kaum ist der Dioxin-Skandal ausgestanden, droht
jetzt die nächste Episode um verunreinigtes Tierfutter. Zwar geht es
dieses Mal nicht um giftige chemische Stoffe, sondern um gentechnisch
veränderte Organismen. Doch wie diese letztendlich auf den Menschen
wirken, kann keiner wissen. Denn die EU hat beschlossen, sich bei der
Risikoanalyse auf Drittstaaten zu verlassen. Dass künftig
geringfügige Rückstände nicht zugelassener genetisch veränderter
Pflanzen in F
Die Opfer des Volksaufstands in Libyen klagen
den Westen an: Das Blut der getöteten Demonstranten klebt nicht nur
an den Händen Gaddafis. Auch die ehemaligen Kolonialherren aus Europa
und die ölsüchtigen Amerikaner haben sich mit ihrer schizophrenen
Haltung gegenüber dem Folter-Regime schmutzig gemacht. Denn sie waren
es, die den Erzterroristen nicht nur wieder salonfähig machten,
sondern seinen Unrechtsstaat auch noch mit Milliardensummen und
Waffen unterst&uu
Gaddafi hat keine Gönner mehr – falls er je welche
hatte. Verlierer, besonders politische, sind einsam, noch ehe sie
Macht und Einfluss ganz verloren haben. Dieses bekannte Szenario
fällt im Falle des schrillen libyschen Führers noch krasser aus.
Verkracht mit den Nachbarn und verfeindet mit der westlichen Welt,
besonders den USA, ist das Libyen Gaddafis schon über die Hälfte
seiner vier Jahrzehnte währenden Herrschaft. Es gibt in
Arabien/Afrika wohl keinen S
Gaddafi und sein Regime stehen vor dem Untergang. Es
ist das erklärte Ziel des Diktators, möglichst viele Menschen mit
sich zu reißen und Unheil anzurichten. Niemand weiß, wie lange der
Kampf um Libyen noch dauern wird, wie viele Menschen noch sterben
werden, wie viele Ölleitungen er in Brand setzen lässt. Und niemand
weiß, was nach ihm kommt. Der viertgrößte Staat Afrikas hat keine
Opposition, keine Parteien. Es gab nur die Gaddafis. Und die
Die Gültigkeit von Analysen zur Lage in Libyen hat
gegenwärtig eine Halbwertszeit von wenigen Stunden. Der Furor der
dortigen Revolution hat selbst Experten überrascht. Doch unabhängig
von der Frage, wann der Dauerdespot Gaddafi stürzt, gibt es einige
Konstanten. Libyen weist gegenüber den arabischen Nachbarn
Besonderheiten auf, die Verlauf und Charakter der Rebellion erheblich
beeinflussen. Zum einen zerfällt Libyen traditionell in zwei
miteinander rivali
Unter dem Titel "Diktatoren-Dämmerung: Umbruch im
Orient" sendet SWR1 Rheinland-Pfalz am Montag, 28. Februar 2011, von
6.05 bis 18 Uhr einen Schwerpunkttag. Anlass sind die anhaltenden
Proteste in Libyen und die bereits vollzogenen Machtwechsel in
Tunesien und Ägypten. Der renommierte Orient-Experte Prof. Dr.
Günther Meyer von der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität
beantwortet als Studiogast alle Fragen der SWR1-Hörerinnen und
-hörer. Dazu gibt
Libyen wird von blutiger Gewalt und brutalen
Repressionen erschüttert. »Revolutionsführer« Muammar al-Gaddafi
zeigt sein wahres Gesicht: Er blockiert das Internet, lässt auf
Demonstranten schießen, setzt Panzer, Schlägertrupps und Hubschrauber
ein und erlaubt seinem Sohn, mit Bürgerkrieg zu drohen. In einer
langen Hass-Rede schimpft er auf »Imperialisten, Ausländer,
Fundamentalisten und Verräter« und hetzt gegen »drogen